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@grar.de Aktuell - 25.09.2002

Kartoffelernte 2002: Menge unterdurchschnittlich – Qualität überwiegend gut


Berlin (agrar.de) - Mit insgesamt rund 11 Millionen Tonnen wird die Kartoffelernte
2002 nach einem außergewöhnlichen Witterungsverlauf um 4,6 Prozent kleiner
ausfallen als im Vorjahr (11,5 Millionen Tonnen). Allerdings sind die Kartoffeln
von überwiegend guter Qualität. Das teilt das Bundesverbraucherministerium nach
Abschluss der Beratungen des Bund-Länder-Sachverständigenausschusses für die
Besondere Ernteermittlung mit.

Das langjährige Mittel (12,1 Millionen Tonnen) dürfte sogar um 9,0 Prozent
unterschritten werden. Das bisherige Rekordergebnis lag 2000 bei 13,2 Millionen
Tonnen. Die Erzeugung von Frühkartoffeln stieg um 4,3 Prozent auf 488 500 Tonnen.
Bei den mittelfrühen und späten Sorten wurden mit 10,49 Millionen Tonnen 5 Prozent
weniger als 2001 geerntet. Das Wetter bot in diesem Jahr zunächst günstige
Wachstumsvoraussetzungen. Im Juli und August führten dann Starkregenfälle und
Überflutungen regional zu größeren Ernteverlusten. In den letzten Wochen hatten
sich die Rodebedingungen aber verbessert, so dass inzwischen etwa 75 Prozent der
Fläche, vor allem Speisekartoffeln, abgeerntet werden konnten.

Das in diesem Jahr infolge Mengendrucks für die Erzeuger ungünstige
Frühkartoffelgeschäft wirkt sich auch auf die späten Kartoffelsorten aus. Die
Preise liegen derzeit bei überall ausreichendem Angebot zum Teil deutlich unter
dem Vorjahresniveau. Auch in den kommenden Wochen ist aufgrund der hohen
Produktion in den westeuropäischen Nachbarländern und eher verhaltener Nachfrage
nicht mit spürbaren Preisaufschlägen zu rechnen.

Die Mengenentwicklung geht auf eine im Durchschnitt geringfügige Ausweitung der
Anbauflächen und niedrigere Hektarerträge zurück: So wurde der Kartoffelanbau 2002
gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 284 100 Hektar leicht ausgedehnt. Die
Frühkartoffelfläche nahm dabei deutlicher zu (16 800 Hektar; + 5 Prozent) als die
Anbaufläche der mittelfrühen und späten Kartoffeln (267 400 Hektar; + 0,5
Prozent). Die Hektarerträge erreichen bundesweit vorläufig 38,63 Tonnen (386,3
Dezitonnen) und bleiben damit um 5,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau (407,8
Dezitonnen). Das langjährige Mittel (395,1 Dezitonnen) wird ebenfalls nicht
erreicht (- 2,2 Prozent). Bei Frühkartoffeln gingen die Erträge im Vergleich zum
Vorjahr um 0,7 Prozent auf 291,6 Dezitonnen pro Hektar, bei mittelfrühen und
späten Kartoffeln um 5,4 Prozent auf 392,2 Dezitonnen pro Hektar zurück.

Wie in den Vorjahren gibt es auch 2002 regionale Unterschiede in der
Produktionsentwicklung: In Niedersachsen, dem größten Anbauland für Kartoffeln in
Deutschland, gibt es einen starken Rückgang (4,93 Millionen Tonnen; - 10,9 Prozent
gegenüber 2001). Die von der Produktionskapazität her folgenden Länder Bayern
(2,02 Millionen Tonnen; + 11,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (1,30 Millionen
Tonnen; + 1,5 Prozent) verzeichnen höhere Ernten. Auch in Baden-Württemberg (+
10,3 Prozent) und Rheinland-Pfalz (+ 12,2 Prozent) liegt die Erzeugung über dem
Vorjahresniveau. Wie in Niedersachsen verringert sich die Ernte ebenfalls
überdurchschnittlich in Brandenburg (- 12,4 Prozent), Hessen (- 10,8 Prozent),
Sachsen (- 12,8 Prozent) und Schleswig-Holstein (- 15,0 Prozent).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Thema Kartoffeln.

 


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