Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 20.09.2002

Startschuss für neue Naturschutzprojekte in Baden-Württemberg in Höhe von 12 Mio. Euro

Stächele: Großer Schub für Naturschutz


Freiburg (agrar.de) - Das offizielle Startsignal zweier Großprojekte im
Naturschutz des Landes gab der baden-württembergische Minister für Ernährung und
Ländlichen Raum, Willi Stächele, in Freiburg bekannt. Im Landratsamt
Breisgau-Hochschwarzwald übergab der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz
(BfN), Professor Dr. Hartmut Vogtmann ein entsprechendes Schreiben an
Minister Willi Stächele. Die beiden Großprojekte in Oberschwaben
(Pfrunger-Burgweiler Ried) und im Südschwarzwald (Feldberg-Belchen-Oberes
Wiesental) haben insgesamt ein Finanzvolumen von rund 12,7 Mio. Euro verteilt auf
10 Jahre. Der Bund trägt 65 Prozent, das Land 25 Prozent und die Projektträger 10
Prozent dieses Volumens.

'Mit dem Startschuss für die beiden Großprojekte endet eine intensive Zeit der
Vorbereitung und Abstimmung. Es beginnt die zehnjährige Projektphase für zwei
Vorhaben, die für den Naturschutz in Baden-Württemberg von großer Tragweite sind',
erklärte Minister Willi Stächele bei der Bekanntgabe der Projekte. Die Vorarbeiten
und die Gründung der Trägerverbände erfolgte vor allem durch die vom Land damit
betrauten Bezirksstellen für Naturschutz in Tübingen und Freiburg. Zu Ende des
Jahres 2001 waren die notwendigen Anträge auf den Weg gebracht worden. Das
Naturschutz-Großprojekt 'Pfrunger-Burgweiler Ried' liegt in Oberschwaben im
Grenzbereich der Landkreise Ravensburg und Sigmaringen (4 Gemeinden) und umfasst
eine Fläche von rund 3.000 ha; davon wurde knapp die Hälfte als Kerngebiet
ausgewiesen, in das die Fördermittel in erster Linie fließen. Es handelt sich um
die (nach dem Federseeried) zweitgrößte zusammenhängende Moorlandschaft
Baden-Württembergs. Die wichtigsten Beeinträchtigungen des Gebietes sind
Grundwasserabsenkungen und Entwässerungsmaßnahmen in den Mooren. Mit Hilfe des
Großprojekts sollen unter anderem die entwässerten Moore wieder vernässt werden.
Hierfür müssen die Flächen zunächst vom Projektträger, einer Stiftung unter
Beteiligung der betroffenen Gemeinden, Landkreise und des Schwäbischen
Heimatbunds, gekauft werden, wofür ein Großteil der Mittel (insgesamt 6,7 Mio.
Euro) gebraucht wird.

Das zweite Naturschutz-Großprojekt Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental liegt im
zentralen Bereich des Hochschwarzwalds in Südbaden. Das Gebiet umfasst eine Fläche
von rund 19.000 Hektar. Darin wurde ein Kerngebiet von ca. 9.000 Hektar
festgelegt, an dem drei Landkreise (Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald und
Waldshut) und 16 Gemeinden beteiligt sind, die sich zusammen mit einigen Vereinen
(z.B. dem Schwarzwaldverein und dem Naturparkverein) zu einem Zweckverband
zusammenschlossen. 'Bei den Maßnahmen steht die Offenhaltung der Landschaft im
Vordergrund. Dies kommt nicht nur dem Naturschutz, sondern auch dem Tourismus und
der Landwirtschaft in der Region zugute', erklärte Minister Stächele. Auch im Wald
sollen in Abstimmung mit der Forstverwaltung Maßnahmen durchgeführt werden,
beispielsweise zur Förderung bedrohter Tier- und Pflanzenarten oder zur Umwandlung
von Nadelwäldern in naturnahe Mischwälder. Im Rahmen der Besucherlenkung sollen
Störungen in empfindlichen Bereichen minimiert werden. Flächenankauf spielt eine
geringere Rolle, da sich ein Großteil der (relevanten) Flächen bereits in
öffentlichem Eigentum befindet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 6 Mio.
Euro, wobei ca. 3,5 Mio. für Pflege- und Offenhaltungsmaßnahmen verwendet werden
sollen.

Links zum Thema Landschaft und Natur,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de