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@grar.de Aktuell - 19.09.2002
IVA: Industrie hilft bei Entsorgung von Altpestiziden
Frankfurt (agrar.de) - Die großen Hersteller von Pflanzenschutzmitteln engagieren
sich seit Jahren bei der Entsorgung überalterter Bestände solcher Produkte, die
sich vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern aufgebaut haben. Das teilt
der Industrieverband Agrar in Frankfurt mit. 'Innerhalb des letzten
Jahrzehnts wurden im Rahmen von freiwilligen Maßnahmen der Industrie mehr als
3.000 Tonnen von Altprodukten sicher entsorgt', erklärt Annik Dollacker vom
Expertenteam des Welt-Pflanzenschutzverbands CropLife International.
Allein in Brasilien wurden rund 1.200 Tonnen überlagerter Bestände in einer
gemeinsamen Initiative von Regierung und Industrie umweltverträglich beseitigt.
Zahlreiche Entsorgungsprojekte in anderen Ländern werden ebenfalls in Kooperation
mit den dortigen Behörden sowie internationalen Geberorganisationen durchgeführt.
In diesen Tagen befasst sich auch eine FAO-Konferenz in Rom mit dieser
Frage. Die Organisation schätzt die Altpestizid-Menge allein in Afrika auf etwa
120.000 Tonnen, weltweit sind es über 500.000 Tonnen.(unsere Meldung)
'Auch in Zukunft können betroffene Regierungen mit unserer Unterstützung rechnen,
wenn die überlagerten Produkte von CropLife-Mitgliedern geliefert wurden und
definitiv nicht mehr einsetzbar sind', so Dollacker. Der Herkunftsnachweis ist
wichtig, weil die Entsorgung kostspielig ist und ein erheblicher Teil der
Lagerbestände von Produzenten stammt, die nicht Mitglied des Verbandes sind.
Unabhängig davon sind die führenden Pflanzenschutz-Unternehmen bereit, bei allen
Entsorgungsaktionen technische Unterstützung zu leisten und ihr know how zur
Verfügung zu stellen.
Überlagerte Bestände von Pflanzenschutzmitteln gehen häufig auf Schenkungen im
Rahmen der Entwicklungshilfe zurück. Sie entstanden vor allem in Ländern, in denen
die Beschaffung planwirtschaftlich durch zentrale Behörden erfolgte, ohne den
tatsächlichen Bedarf der Landwirte zu berücksichtigen. 'Hauptanliegen von CropLife
ist es, künftig von vornherein zu vermeiden, dass überlagerte Bestände entstehen',
so Dollacker. 'Unsere Mitgliedsunternehmen sind bereit, Geber und Regierungen bei
der Ermittlung des Bedarfs an Pflanzenschutzmitteln zu unterstützen und sie
später beim Management der Läger zu beraten.'
Links zum Thema Verbände,
Links zum Thema Pflanzenschutz.
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