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@grar.de Aktuell - 19.09.2002

Erste Million Euro Fluthilfe für Brandenburger Bauern ausgezahlt


Potsdam (agrar.de) - Auf insgesamt 88 Mio. Euro beläuft sich nach Mitteilung von
Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler die Schadenbilanz nach
dem Elbe-Hochwasser im Agrar- und Umweltbereich. Das Hochwasser an der Elbe und
ihren Nebenflüssen hat in brandenburgischen Landwirtschaftsbetrieben zu Verlusten
in Höhe von 12 Mio. Euro verursacht. Die Schäden an der ländlichen Infrastruktur -
Deiche, Wege, Brücken, Wasserbauwerke - summieren sich auf 76 Mio. Euro. Dies geht
aus einer präzisierten Schadensübersicht vor, die Birthler nach Auswertung der
Meldungen aus den vier Hochwasserkreisen Elbe-Elster, Havelland,
Ostprignitz-Ruppin, Prignitz heute in Potsdam vorgestellt hat.

Auf Hochtouren laufen derzeit auch die Hilfsmaßnahmen für von der Flutkatastrophe
geschädigte Landwirtschaftsbetriebe. Birthler: 'Bislang liegen in Potsdam 232
Anträge auf Schadensregulierung vor. Die Abarbeitung erfolgt schnell und
unbürokratisch. Gestern Abend hat die Arbeitsgruppe ,Elbehochwasser' im Agrar- und
Umweltministerium die erste Million Fluthilfe für brandenburgische Bauern
bewilligt. Parallel dazu wurden vier Verwaltungsvereinbarungen mit dem Bund zur
Unterstützung der Flutopfer auf den Weg gebracht. Mit den am meisten geschädigten
Agrarbetrieben laufen derzeit Einzelgespräche unter Beteiligung der Kreise und der
Banken.'

Größter Posten mit rund 8,2 Mio. Euro sind die Schäden auf Äckern und Wiesen sowie
bei den Baumschulen. Die weiteren Schäden verteilen sich auf Verluste an
Maschinen, Anlagen und Gebäuden sowie auf Mehrkosten wie die Evakuierung Tausender
Tiere oder die Beräumung nach dem Hochwasser.

Insgesamt haben 232 Agrarbetriebe Anträge auf eine Soforthilfe gestellt, 63 im
Havelland, 76 in der Prignitz, 73 in Elbe-Elster sowie 20 in Ostprignitz-Ruppin.

Bei 25 Agrarbetrieben liegt die Schadenssumme weit über 100.000 Euro. Mit diesen
schwer geschädigten Unternehmen laufen gegenwärtig vom Agrar- und
Umweltministerium initiierte Rundtischgespräche unter der Beteiligung der Kreise
und der Hausbanken.

Schäden an der ländlichen Infrastruktur

Vor allem durch hohe Wasserstände, Qualmwasser und Deichverteidigung sind in den
flussnahen Gebieten Schäden in zweistelliger Millionenhöhe zu verzeichnen.

So müssen für die Sanierung zerstörter und beschädigter Deiche im Sofortprogramm
36,4 Mio. Euro eingeplant werden plus 11,6 Mio. Euro für Folgemaßnahmen. Etwa 11
Mio. Euro kostet die Wiederherstellung zerstörter Deichverteidigungswege und von
beschädigten, deichnahen Fließen. 10 Mio. Euro müssen für Schöpfwerke und Wehre an
Gewässern zweiter Ordnung eingeplant werden.

Etwa 1 Mio. Euro kostet die Wiederherstellung von Rückhaltebecken.

Auf 46 Kilometer Länge wurden land- und forstwirtschaftliche Wege zerstört. Dies
schlägt nach aktuellen Schätzungen mit rund 5,2 Mio. Euro zu Buche. Zwei Brücken,
die wiedererrichtet werden müssen, kosten 500.000 Euro.

Links zum Thema Hochwasser,
Links zum Bundesland Brandenburg.

 


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