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@grar.de Aktuell - 12.09.2002

Fleischkonsum der Österreicher 2001 von BSE-Krise geprägt

Starker Absatzrückgang bei Rindfleisch, Geflügelfleisch wird immer beliebter


Wien (agrar.de) - Nach Berechnungen der STATISTIK AUSTRIA betrug der
Inlandsverbrauch an tierischen Produkten für Nahrungszwecke im Jahr 2001 792.400 t
Fleisch (98,3 kg pro Kopf), 768.300 t Trinkmilch (95,3 kg pro Kopf), 1,8 Mrd.
Stück Eier (221 Stück pro Kopf) und 49.300 t Fisch (6,1 kg pro Kopf). Der Grad der
Selbstversorgung machte bei Rind- und Kalbfleisch 152%, bei Schweinefleisch 102
Prozent, bei tierischen Fetten 111% und bei Eiern 77 Prozent aus.

Die gesamte Fleischproduktion (einschließlich Innereien) verringerte sich 2001 um
1 Prozent auf 862.400 t; der Inlandsverbrauch lag bei 792.400 t bzw. 98,3 kg (-4
Prozent) pro Kopf.

Die zu Jahresende 2000 beginnende BSE-Krise hatte auf die Vieh- und Fleischmärkte
zum Teil recht unterschiedliche Auswirkungen. So war der Rindersektor von Absatz-
und Preiseinbrüchen gekennzeichnet, während der Geflügelsektor sowohl die
Produktion als auch den Absatz steigern konnte. Der Verbrauch von Rindfleisch
ging, nach dem Auftreten der ersten BSE-Fälle, im ersten Jahresdrittel drastisch
zurück. Im Laufe des Jahres konnte der Verbrauch jedoch stabilisiert werden. Mit
einem Volumen von 148.500 t bzw. 18,4 kg pro Kopf (-6 Prozent) wurde allerdings
das niedrigste Verbrauchsniveau der letzten 4 Jahrzehnte erreicht.

Die Bruttoeigenerzeugung von Schweinefleisch betrug 465.400 t und lag damit um 4
Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Inland wurden insgesamt 5,163.600 Schweine (-3
Prozent) mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 94,6 kg geschlachtet.
Der daraus resultierende Fleischanfall betrug 488.700 t (-3 Prozent). Trotz einer
Einbuße von 7 Prozent liegt Schweinefleisch nach wie vor in der Verbrauchsskala
mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 56,8 kg an erster Stelle des gesamten
Fleischverbrauches.

Der Geflügelsektor konnte im Zusammenhang mit der BSE-Krise sowohl Produktions-
als auch Verbrauchszuwächse verzeichnen. Die Bruttoeigenerzeugung von
Geflügelfleisch betrug 108.400 t (+2 Prozent). Mit einem Gesamtvolumen von 148.100
t bzw. einem Pro-Kopf-Verbrauch von 18,4 kg (+8 Prozent) konnte ein neuer
Verbrauchsrekord erreicht werden.

Bei Kuhmilch kam es trotz Verringerung der Milchkuhbestände zu einem
Produktionsplus von 2 Prozent. Der gesamte Rohmilchanfall inkl. Schaf- und
Ziegenmilch betrug 3,32 Mio. t.

Von den österreichischen Molkereien wurden im Berichtszeitraum 690.600 t (+6
Prozent) Konsummilch (inkl. Joghurt, Sauermilch, Trinkkakao u. ä.) erzeugt. Für
Ernährungszwecke standen, nach Berücksichtigung der Importe und Exporte, 615.000 t
(+0,3 Prozent) zur Verfügung. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Konsummilch erhöhte sich
demnach um 0,7 kg auf 76,3 kg (+1 Prozent). Unter Berücksichtigung der am Hof der
Produzenten getrunkenen bzw. direkt abgesetzten Menge, konnte für 2001 ein
Pro-Kopf-Verbrauch von 95,3 kg Trinkmilch errechnet werden. Gegenüber dem
Vorjahreswert von 93,1 kg wurde eine Zunahme um 2 Prozent erzielt.

In der Käseherstellung kam es nach 2000 zu einer erneuten Ausweitung der Erzeugung
(+12 Prozent). Die gesamte Käseproduktion, einschließlich 2.200 t Schaf- und
Ziegenkäse, betrug 138.000 t. Der Export von Käse nahm auch 2001 nochmals kräftig
zu (51.600 t; +34 Prozent), die Importe stiegen nur knapp um 4% und erreichten ein
Volumen von 63.000 t. Unter Berücksichtigung der Einlagerungen von Käse wurde ein
Nahrungsverbrauch von 141.500 t (+9 Prozent) ermittelt. Auch die Produktion von
Schmelzkäse konnte um 17 Prozent auf 21.000 t ausgeweitet werden, wobei rund
10.000 t Hartkäse eingesetzt wurden. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse
(einschließlich Schmelzkäse) betrug 18,7 kg und lag somit um 1,4 kg deutlich über
dem Vorjahreswert.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

 


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