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@grar.de Aktuell - 12.09.2002

IFOAM Generalversammlung wählt neuen Weltvorstand

Gerald A. Herrmann zum Vizepräsidenten gewählt


Victoria/Gräfelfing (agrar.de) – Naturland Geschäftsführer Gerald A.
Herrmann ist neuer Vizepräsident der International Federation of Organic
Agriculture Movements (IFOAM). Die Generalversammlung der internationalen
Dachorganisation des Ökologischen Landbaus, die in Victoria/Kanada stattfand,
wählte den Diplom-Agraringenieur in das zweithöchste Amt des Weltvorstandes. Zum
weiteren Vizepräsidenten wurde Alberto Lernoud aus Argentinien gewählt. Als
Präsident wurde Gunnar Rundgren aus Schweden in seinem Amt bestätigt. Alle drei
Vorstandsmitglieder bekamen mehr als 90 Prozent der Stimmen – Anerkennung für die
schon bisher geleistete Arbeit.

Gerald A. Herrmann bedankte sich für den überwältigenden Vertrauensbeweis der 120
Delegierten. Mitglied im Weltvorstand ist Herrmann seit März 1995. Seit Anfang der
90er Jahre war Herrmann an der Entwicklung des IFOAM-Akkreditierungsprogrammes
beteiligt, des anspruchsvollsten internationalen Prüfverfahrens für
Zertifizierungsorganisationen des Ökologischen Landbaus. 1998 wurde er erstmals
als Schatzmeister in den dreiköpfigen geschäftsführenden Vorstand gewählt. Seine
Arbeit bei der IFOAM konzentrierte sich bislang unter anderem auf die
Strukturentwicklung, die Regionalisierung und die tragfähige wirtschaftliche
Basis. Bei den IFOAM Mitgliedsorganisationen aus Asien, Lateinamerika, Europa und
Afrika gilt Herrmann als Repräsentant einer starken, von Bauern getragenen und
geprägten Organisation, sowie als Experte für Zertifizierung, wirtschaftliche
Fragen und Marktentwicklung. In ihrem Amt als Vorstandsmitglieder bestätigt wurden
mit vergleichbar hohen Stimmzahlen Liz Clay, Australien; Antonio Compagnoni,
Italien; El Hadji Hamath Hane, Senegal; Prabha Mahale, Indien. Neu in den Vorstand
gewählt wurden Kenji Matsumoto, Japan und Sheldon Weinberg, USA.

Glückwünsche in Victoria gab es auch für drei weitere Organisationen, die
erfolgreich das IFOAM Akkreditierungsprogramm durchlaufen haben. Mit Biological
Farmers of Australia (BFA), Bioland Deutschland und JONA, Japan
Organic & Natural Foods Association sind jetzt weltweit über 21
Zertifizierungsorganisationen des Ökologischen Landbaus akkreditiert. Bioland hat
damit als zweiter deutscher Öko-Verband nach Naturland die Akkreditierung gemäß
dem IFOAM Akkreditierungsprogramm erreicht, 9 weitere Organisationen u.a.
Biopark und GÄA aus Deutschland durchlaufen als Bewerber derzeit das Verfahren.
Gerald A. Herrmann: 'Wir gratulieren Bioland herzlich und freuen uns, dass durch
diese Akkreditierung der Warenaustausch erheblich erleichtert wird.' Das
IFOAM-Akkreditierungsprogramm definiert in transparenter Weise, was eine
Zertifizierungsorganisation leisten muss. Die derzeit 21 IFOAM akkreditierten
Organisationen haben untereinander ein multilaterales Abkommen abgeschlossen. Kern
des Abkommens ist es, dass sich alle IFOAM akkreditierten Organisationen
gegenseitig auf der Basis der IFOAM Richtlinien anerkennen. Das ermöglicht es
Erzeugern und Verarbeitern, schnell auf Produkte anderer IFOAM akkreditierter
Verbände weltweit zurückzugreifen.

Vor der Generalversammlung der IFOAM (International Federation of Organic
Agriculture Movements) fand im kanadischen Victoria der 14. IFOAM Organic World
Congress statt. Mit 1.300 Teilnehmern aus 65 Ländern war der Kongress ein
beeindruckendes internationales Ereignis, eröffnet mit Grußbotschaften von der
Welternährungsorganisation FAO in Rom sowie von Englands prominentestem Öko-Bauern
Prince Charles. Die Teilnehmer repräsentierten alle Aktivitäten und Bereiche, in
der IFOAM tätig ist. Bauern, Interessensgruppen, Wissenschaftler, Verarbeiter,
Handel – anwesend war alles, was sich rund um den Globus mit Ökologischem Landbau
und seinen Produkten befasst.

Die Generalversammlung tagte drei Tage lang im Anschluss an den 14. IFOAM Organic
World Congress. Wichtiger Tagesordnungspunkt war neben den Vorstandswahlen die
Verabschiedung der überarbeiteten IFOAM Basis-Richtlinien für den Ökologischen
Landbau und die Ökologische Lebensmittelverarbeitung. Nach den Worten von
Präsident Gunnar Rundgren setzt IFOAM mit diesen Richtlinien wiederum weltweit
Maßstäbe für die Entwicklung des Ökologischen Landbaus. Nach intensiven
strategischen Diskussionen wurde außerdem erstmalig das IFOAM Programm für die
nächsten drei Jahre – die Amtszeit des neuen Vorstandes - als Leitlinien für den
Vorstand verabschiedet. Die nächste IFOAM Generalversammlung findet im Anschluss
an den 15. IFOAM World Congress im September 2005 in Adelaide/Australien statt.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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