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@grar.de Aktuell - 12.09.2002

Mecklenburg-Vorpommern: Umweltallianz mit Landwirtschaft besiegelt


Mühlengeez (agrar.de) - Im Rahmen der MELA 2002 wurde heute Vormittag in
Mühlengeez, Landkreis Güstrow, eine gemeinsame Erklärung zur Bildung einer
'Allianz Umwelt und Landwirtschaft' unterzeichnet. Neben Umweltminister Prof. Dr.
Wolfgang Methling und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus haben auch der
Präsident des Bauernverbandes M-V, Herr Gerd-Heinrich Kröchert, der Vorsitzende
des Verbandes der Landwirte im Nebenerwerb, Herr Jürgen Schuster sowie das
Agrarbündnis M-V (Umweltverbände, Ökolandbau- sowie Tierschutzverband), Herr Dr.
Jörg Gerke, ihre Teilnahme an der Umweltallianz zugesagt und die gemeinsame
Erklärung unterzeichnet. Die Allianz Umwelt und Landwirtschaft steht weiteren
Teilnehmern offen.

Im Zuge des weltweiten Prozesses zur Umsetzung der Prinzipien einer nachhaltigen
Entwicklung, die 1992 in Rio de Janeiro beschlossen und vor zwei Wochen in
Johannesburg fortgeschrieben wurden, muss sich auch die Landwirtschaft neuen
Herausforderungen stellen. Im Juni 2001 haben die Agrar- und Umweltminister der
Bundesländer auf einer gemeinsamen Konferenz 'Schritte auf dem Weg zu einer
verbraucherfreundlichen und umweltgerechten Landwirtschaft' beschlossen.
Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling hatte daraufhin die Initiative zur
Bildung einer 'Umweltallianz Landwirtschaft' ergriffen. Sie soll ebenso wie die
'Umweltallianz Mecklenburg-Vorpommern', die im August 2001 mit der gewerblichen
Wirtschaft unterzeichnet wurde, oder der Allianz mit den Wassersportlern dazu
beitragen, auf freiwilliger Basis eine langfristig angelegte Verbesserung der
Rahmenbedingungen für eine umweltverträgliche Entwicklung zu sichern.

Umweltminister Methling: 'Verbesserungen im Umwelt- und Naturschutz auf der Fläche
lassen sich nur gemeinsam mit den Landwirten und nicht gegen sie durchsetzen. Der
Weg der Konfrontation, davon bin ich überzeugt, führt in eine Sackgasse und nur
durch Auflagen der Umweltbehörden lässt sich eine sensible Landnutzung auch nicht
erreichen. Ich glaube, dass die Bewahrung der historisch gewachsenen
Kulturlandschaft nur mit nachhaltiger Nutzung möglich ist. Wir brauchen den
Landwirt als Landschaftspfleger und die Landschaftspflege kann ein wichtiges
Standbein für die landwirtschaftlichen Unternehmen sein. Nutzung und Pflege müssen
kein Gegensatz sein! Ich bin aber auch dafür, dass zusätzliche Leistungen im
Umwelt- und Naturschutz, die über die gute fachliche Praxis hinausgehen, den
Landwirten honoriert werden müssen. Dazu sind weitere Förderprogramme nach dem
Beispiel des Programms zur naturschutzgerechten Grünlandnutzung oder dem
Moorschutzprogramm zu entwickeln.'

Wichtige Handlungsfelder im Rahmen der künftigen 'Umweltallianz Landwirtschaft'
werden unter anderem sein:

- der Schutz der Gewässer durch Verringerung der Nährstoffeinträge

- der Schutz der Natur durch aktive Beiträge der Landwirte zur Landschaftspflege

- der Schutz des Bodens und der Luftgüte

- die Erhaltung der Kulturlandschaft (z. B. durch Deichbeweidung mit Schafen,
Erhaltung der Heidelandschaft)

- der Anbau nachwachsender Rohstoffe als Beitrag zum Klimaschutz

- der Biotop- und Landschaftsschutz

- die Entwicklung des ländlichen Raums durch Stärkung regionaler
Wirtschaftskreisläufe

- die Sicherung der aktiven Mitwirkung der ländlichen Bevölkerung an
Entscheidungsprozessen

Landwirtschaftsminister Backhaus stellte heraus, dass auf der Grundlage des
Agrarkonzeptes 2000 bereits in den letzten Jahren die Landwirtschaft umfassend
eine nachhaltige Wirtschaftsweise praktiziert.

'Der Abschluss der Umweltallianz, so Minister Backhaus, 'bietet eine neue Chance,
dass zwischen der Landwirtschaft und der Umwelt ein Miteinander auf hohem Niveau
möglich sein wird. Umweltgerecht produzieren hat nichts mit der Größe der
Unternehmen oder der Eigentumsform zu tun', so der Minister, 'sondern ist in
erster Linie vom Management abhängig'.

Insgesamt könne eine Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum
Mecklenburg-Vorpommerns nur erreicht werden, wenn die natürlichen Lebensgrundlagen
und die Sicherung des Naturhaushaltes, gepaart mit wettbewerbsfähigen
landwirtschaftlichen Unternehmen, gewährleistet werden.

Die weitere Ausgestaltung der Allianz 'Umwelt und Landwirtschaft' erfolgt durch
gemeinsame Arbeitsgruppen, von denen bereits zwei die Arbeit aufgenommen haben.
Sie beschäftigen sich mit der Definition der 'guten fachlichen Praxis' in der
Landwirtschaft und der künftigen Umsetzung der Vorgaben der europäischen
Agrarpolitik.

Ein erster bedeutsamer Schritt ganz im Sinne der Allianz von Umwelt und
Landwirtschaft ist die Broschüre 'Hecken in Mecklenburg-Vorpommern', wo der
gemeinsame Weg von Naturschutz und Landwirtschaft zu Schutz, Pflege und
Neuanpflanzung von Hecken aufgezeigt wird. Damit wollen das Umweltministerium und
das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern dazu beitragen, der
zunehmenden Verarmung der Vielfalt unserer Landschaft entgegen zu wirken.

Links zum Thema Landschaft und Natur,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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