Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 12.09.2002

Enttäuschende Getreideernte

Erträge blieben weit unter Rekordergebnis 2001 - Große Einbußen in Niedersachsen


Hannover (agrar.de) - Hoffnungen auf eine sehr gute Ernte in Deutschland, wie sie
die gut entwickelten Ge-treidebestände noch im Frühsommer geweckt hatten, sind
bitter enttäuscht worden. Mit 39,9 Millionen Tonnen (t) ist das vorläufige
Ergebnis in diesem Jahr nicht nur um 12,6 Prozent schlechter ausgefallen als die
Rekordernte von 46,2 Millionen t im vergangenen Jahr, sondern lag auch erheblich
unter dem Durchschnitt der Jahre von 1996 bis 2001 von 42,1 Millionen t, so der
niedersächsische Landvolk-Pressedienst.

Insbesondere der Norden und die neuen Bundesländer weisen Rückgänge auf, während
es im Süden Deutschlands kaum Mindererträge gab. Nicht nur die Flächenerträge sind
mit durchschnittlich 62,5 Dezitonnen (dt) pro Hektar (ha) um 11,4 Prozent geringer
ausgefallen, unter der widrigen Witterung zur Erntezeit hat auch die Qualität
stark gelitten. Vielfach war das Getreide nur noch als Futtergetreide zu
verwerten, und etliche Flächen mussten als Totalverluste abgeschrieben werden.
Zudem führte das große Angebot an Futtergetreide zu einem scharfen Druck auf die
gegenüber dem vergangenen Jahr ohnehin schon niedrigeren Preisgebote.

Mehr als die Hälfte der Erntemenge, nämlich knapp 24,7 Millionen t, entfällt auf
die Brotgetreidearten, während 15,2 Millionen t der Ernte auf Gerste, Hafer und
Triticale als Futtergetreidearten entfallen. Allerdings ist das Aufkommen an
Futtergetreide in diesem Jahr durch die Qualitätseinbußen bei Brotgetreide
wesentlich höher. Den größten Anteil an der Erzeugung hat nach wie vor der
Winterweizen, auf den allein 20,65 Millionen t entfallen. Das waren 8,5 Prozent
weniger als im vergangenen Jahr, aber 2,8 Prozent mehr als im Durchschnitt der
vorangegangenen Jahre. Gegenüber dem Zeitraum 1996 bis 2001 war die Anbaufläche
allerdings um 10,2 Prozent auf 2,96 Millionen ha gestiegen. Die Roggenernte ging
mit 3,7 Millionen t sogar um 27,9 Prozent gegenüber dem Ergebnis des vergangenen
Jahres von 5,1 Millionen t zurück bei gleichzeitig um 12,9 Prozent auf 729.000 ha
reduzierter Anbaufläche. Beim Futtergetreide dominiert mit 11 Millionen t die
Gerste, davon allein 8,3 Millionen t Wintergerste. Die Erntemenge lag um 18,4
Prozent unter dem Vorjahresergebnis und um14,1 Prozent unter dem Durchschnitt
1996/2001. Dabei lag die Anbaufläche mit 1,98 Millionen ha um 9,1 Prozent unter
dem Durchschnitt. Der Triticale-Ertrag ging gegenüber dem vergangenen Jahr um neun
Prozent auf 3,1 Millionen t zurück, an Hafer wurden mit einer Million t 10,8
Prozent weniger geerntet.

Überdurchschnittliche Ertragsrückgänge gab es in Niedersachsen. Hier lag die
Erntemenge mit sechs Millionen t um 18,8 Prozent unter dem Vorjahresergebnis von
7,4 Millionen t und um 8,7 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Noch
größere Einbußen gab es nur in Sachsen mit einem Minus von 21 Prozent und in
Thüringen mit minus 18,9 Prozent. Der Rückgang der Hektarerträge war in
Niedersachsen mit minus 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr besonders groß, während
die Anbaufläche sogar um 0,3 Prozent auf 981.000 ha gestiegen war.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Thema Getreide.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de