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@grar.de Aktuell - 11.09.2002

NRW: Förderpreise für nachwachsende Rohstoffe vergeben


Düsseldorf (agrar.de) - Umweltministerin Bärbel Höhn hat heute die Gewinner des
Förderpreises für nachwachsende Rohstoffe ausgezeichnet. Die ersten drei
Preisträger aus Bonn, Nettersheim und Ibbenbüren erhielten eine Medaille mit
Ehrenurkunde. Die Preisverleihung fand im Zusammenhang mit dem NRW-Hanftag
'Bauen mit Holz, Hanf und Co.' im Landwirtschaftszentrum Haus
Düsse
der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe in Bad Sassendorf statt.

Umweltministerin Bärbel Höhn: 'Die ausgezeichneten Projekte sind richtungsweisend,
denn sie zeigen, dass Umweltschutz und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
miteinander vereinbar sind. Die Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur
Minderung des globalen Treibhauseffektes und zum Wirtschaften in Kreisläufen.
Gleichzeitig sichern sie in der Region Einkommen und Arbeitsplätze.'

Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Platz teilen sich in diesem Jahr die Gemeinde
Nettersheim (Eifel) und Dr. Ralf Pude vom Institut für Obst- und Gemüsebau der
Universität Bonn.

Die Gemeinde Nettersheim hat zusammen mit privaten Finanziers ein umfangreiches
Nahwärmenetz auf der Basis des regenerativen Energieträgers Holz aufgebaut und
darüber hinaus die Gründung eines Holzenergiezentrums, das künftig die
Aufbereitung und Vermarktung verschiedenster Holzbrennstoffe in Form von Scheiten,
Pellets, Hackschnitzeln und Briketts übernehmen soll, vorangetrieben. Die Gemeinde
hat durch innovative vertragliche Vereinbarungen öffentliche und private
Interessen zielgerichtet für die Nutzung des heimischen Rohstoffes Holz gebündelt.
Die hierbei entwickelten Public-Private-Partnership-Modelle können Pilotcharakter
für eine Vielzahl vergleichbarer Fälle in anderen Gemeinden haben.

Dr. Ralf Pude hat mit seinen langjährigen Arbeiten rund um 'Miscanthus'
(Chinaschilf) maßgeblich dazu beigetragen, einfache und für den Landwirt sichere
Anbau- und Ernteverfahren zu entwickeln. Er war darüber hinaus insbesondere an der
Entwicklung verschiedenster Baustoffe (Wände, Decken, Estrich, Dämmputze,
Extrudersteine, Schallschutzwände) auf der Basis von Miscanthus beteiligt. Mit
Hilfe solcher Baustoffe lässt sich aus dem jährlichen Aufwuchs eines Hektars
(10.000 m2) Miscanthus ausreichend Baumaterial für ein Einfamilienhaus
produzieren. Dr. Pude hat außerdem ein Projekt zum ökologischen Bauen mit dem
nachwachsenden Rohstoff Chinaschilf am Standort Dyck der Dezentralen
Landesgartenschau 2002 durchgeführt sowie betreut und die Anlage der neuen Gärten
unterstützt.

Den dritten Platz des Förderpreises belegte die Teutoburger Ölmühle aus
Ibbenbüren mit ihrem Projekt 'Energieautarke Ölmühle'. Hier wird in einer im
vergangenen Jahr neu erbauten Produktionsstätte Rapssaat nach einem neuen
technischen Verfahren verarbeitet. Der Rapssamen wird erstmalig vor der Pressung
geschält und anschließend ohne Einsatz von Extraktionsmitteln kalt gepresst. Die
minderwertigen Rapsschalen werden ebenfalls gepresst und daraus ein Rapsschalenöl
gewonnen wird, das zwar nicht als Nahrungsmittel, wohl aber als Biotreibstoff für
ein Biomasseheizkraftwerk verwendet werden kann. Dieses versorgt die Ölmühle
ganzjährig und vollständig mit Wärme und Strom. Ein Teil des Stroms wird darüber
hinaus auch in das öffentliche Netz eingespeist.

Links zum Thema Nachwachsende Rohstoffe,
Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

 


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