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@grar.de Aktuell - 07.09.2002
Lippenbekenntnisse helfen nicht weiter
Mit Biodiesel Klimaschutz betreiben
Friedrichsdorf (agrar.de) - Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes
(HBV), Heinz Christian Bär, und der Vorsitzende der Hessischen
Erzeugergemeinschaft für die Produktion von Ölsaaten zur industriellen Verwertung,
Herwig Marloff, bedauern, dass man sich im Rahmen des Weltgipfels für nachhaltige
Entwicklung in Johannesburg nicht auf eine verbindliche Vereinbarung, den Anteil
erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2010 auf 15 Prozent zu erhöhen, habe
verständigen können.
Somit werde eine große Chance vertan, den Ausstoß von Kohlendioxid, das
hauptsächlich für den klimaschädlichen Treibhauseffekt verantwortlich ist,
entscheidend zu verringern.
Unabhängig davon müssten die politisch Verantwortlichen in Deutschland das eigene
Klimaschutzziel, die Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2005 um 25 Prozent zu
reduzieren, mit Nachdruck weiter verfolgen. Die Landwirtschaft könne durch die
energetische Nutzung von Biomasse und den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, wie
zum Beispiel Raps zur Herstellung von Biodiesel, einen entscheidenden Beitrag
hierzu leisten. Je Hektar Rapsanbaufläche könnten rund 1.600 Liter Biodiesel
erzeugt und somit gegenüber herkömmlichem Dieselkraftstoff 5,4 Tonnen Kohlendioxid
eingespart werden. Leider würden diese Einsparpotenziale, die bundesweit 3,5 Mio.
Tonnen betragen, längst nicht ausgeschöpft.
'Solange Großkonzerne wie zum Beispiel die Fraport AG oder die Stadt Frankfurt am
Main nicht bereit sind, die Fahrzeuge ihres Fuhrparks auf Biodiesel umzustellen,
werden vollmundige Erklärungen leider nur Lippenbekenntnisse bleiben. Ein
wirksamer Klimaschutz und die Schonung fossiler Energieträger, die in wenigen
Jahrzehnten versiegen, rücken somit in weite Ferne', so die Verbandsvertreter
abschließend.
Links zum Thema Biodiesel.
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