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@grar.de Aktuell - 06.09.2002

Hohe Ernteausfälle bei der voraussichtlichen Getreideernte 2002 in Thüringen


Erfurt (agrar.de) - Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für
Statistik
rechnen die Thüringer Bauern im Jahr 2002 mit einer Getreideernte
(ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 2.239 Tausend Tonnen. Damit wird nach
vorläufigen Berechnungen die Erntemenge des Vorjahres um fast ein Fünftel geringer
ausfallen.

Unwetterschäden durch langanhaltende Regenperioden, Hagel und Überflutungen führen
zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen. Der erwartete Hektarertrag liegt
bei 59 Dezitonnen. Das ist der niedrigste Getreideertrag seit 1994. Der
Spitzenertrag vom Vorjahr wird um rund 12 Dezitonnen/Hektar (dt/ha) verfehlt und
das langjährige Mittel 1996/2001 um etwa 6 dt/ha (ca. - 10 Prozent). Damit läge
der Thüringer Getreideertrag rund 2 dt/ha unter dem erwarteten Bundesertrag von
60,9 dt/ha.

Bei Winterweizen, dessen Anbaufläche in Thüringen über 56 Prozent ausmacht, wird
im Jahr 2002 ein voraussichtlicher Flächenertrag von 62 dt/ha erwartet. Das sind
rund 14 dt/ha bzw. rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr und ca. 9 dt/ha (- 12
Prozent) weniger als im langjährigen Mittel 1996/2001. Damit wäre es der
niedrigste Ertrag seit 1993. Durch Lagergetreide und witterungsbedingte
Ernteverzögerung verschlechtert sich die Qualität. Dadurch ergeben sich für die
Landwirte Thüringens weitere finanzielle Verluste, da in Thüringen überwiegend
Qualitätsweizen angebaut wird, der nun häufig nur noch für Futterzwecke verwendet
werden kann.

Der erwartete Roggenertrag von 63 dt/ha liegt nach vorläufigen Ergebnissen um rund
10 dt/ha bzw. 13 Prozent unter dem Vorjahresergebnis und um etwa 3 dt/ha unter dem
langjährigen Mittel 1996/2001.

Bei Wintergerste wird mit einem voraussichtlichen Flächenertrag von 61,6 dt/ha das
hohe Niveau von 1999 und 2001 um ca. 10 dt/ha verfehlt. Zum langjährigen Mittel
1996/2001 würde der Minderertrag etwa 3 dt/ha betragen.

Mit voraussichtlich 45 dt/ha bei der Sommergerste wird der niedrigste
Flächenertrag seit 1993 erwartet. Der bisher höchste Ertrag von 56 dt/ha im Jahr
2001 wird um rund ein Fünftel und das langjährige Mittel 1996/2001 um ca. 8 dt/ha
bzw. 15 Prozent verfehlt.

Bei Hafer, dessen Anbaufläche inzwischen nur 1,8 Prozent der Getreidefläche
ausmacht, wird voraussichtlich ein Flächenertrag von rund 50 dt/ha erreicht.

Mit einem voraussichtlichen Flächenertrag von 58 dt/ha bei Triticale (eine
Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen) wird auch hier der niedrigste Ertrag
seit 1996 erwartet. Damit läge der Ertrag ca. 9 dt (rund 13 Prozent) unter dem
Spitzenertrag vom Vorjahr und rund 5 dt/ha unter dem langjährigen Mittel
1996/2001.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Thüringen.

 


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