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@grar.de Aktuell - 04.09.2002

Verregnete, aber doch noch durchschnittliche Getreideernte 2002 in Hessen


Wiesbaden (agrar.de) - 'Die Marktentwicklung ist von niedrigen Weltmarktpreisen
für Getreide geprägt', sagte Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel anlässlich
der Bekanntgabe der Ergebnisse der Getreideernte des laufenden Jahres. Im Jahr
2002 hat die hessische Landwirtschaft nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der
Besonderen Ernteermittlung eine im Vergleich zum Vorjahr sowohl quantitativ als
auch qualitativ schlechtere, aber im langjährigen Vergleich doch noch
durchschnittliche Getreideernte eingebracht. Trotz der deutlich geringer
ausgefallenen Gesamterntemenge, für die neben der verregneten Ernte auch der
extrem warme und trockene Juni hinsichtlich der Kornfüllphase verantwortlich ist,
können die hessischen Landwirte im Vergleich zu ihren Berufskollegen in anderen
Landesteilen noch zufrieden sein.

Während die Gesamterntemenge von 1.940.900 t im Vergleich zum Vorjahr um 10,4
Prozent und zum Mittel der Jahre 1996/2001 um 6,2 Prozent geringer ausgefallen
war, lag der Durchschnittsertrag zwar mit 62,9 dt/ha um 9,3 Prozent unter dem
Vorjahresergebnis, aber nur um 4,3 Prozent unter dem Mittel der letzten Jahre. Die
Getreideanbaufläche wurde gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent reduziert, sie ist
damit um 2,0 Prozent geringer als im Vergleichszeitraum 1996/2001.

Die Ertragsschwankungen innerhalb der einzelnen Arten und teilweise auch Sorten
fallen in diesem Jahr besonders auf. Nach einem sehr frühen Erntebeginn in den
südlichen und mittleren Landesteilen und den dort geernteten guten Qualitäten
unterbrachen die teilweise sehr ergiebigen Regenfälle Ende Juli/Anfang August den
Fortgang der Erntearbeiten. Besonders bei den noch nicht abgeernteten Rapsfeldern
und dem durch starken Regen oder einzelne Hagelschläge geschädigten Getreide
führte dies sowohl zu Mindererträgen als auch zu verringerten Qualitäten (sog.
backtechnische Eigenschaften).

Die Preise verharren, trotz einer geringer ausfallenden inländischen Ernte und
auch einer Reduzierung der weltweiten Ernteerwartungen bei Getreide, auf einem
sehr niedrigen Niveau. „Das ist vor allem dann von Nachteil, wenn wegen der
feuchten Witterung während der Ernte kostenaufwändige Trocknungsmaßnahmen
erforderlich waren“, sagte der Landwirtschaftsminister.

Die Marktentwicklung ist von den niedrigen Weltmarktpreisen für Getreide geprägt.
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass sich die Preise auf dem Niveau des
Vorjahres bilden. Sie würden dann zwischen 7,00 und 7,50 Euro/dt (Dezitonne = 100
kg) für Futterhafer und 7,50 bis 9,50 Euro/dt für Brotweizen und Brotroggen
liegen.

Bei Winterraps werden wegen der relativ starken Nachfrage auf dem Weltmarkt Preise
im Bereich zwischen 19,50 und 21, 50 Euro/dt und damit in etwa im Bereich des
Vorjahrs erwartet.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Hessen.

 


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