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@grar.de Aktuell - 04.09.2002

Bodenschutz ist auch Gewässerschutz

Filter-, Puffer- und Speicherkapazität landwirtschaftlich genutzter Böden spielen wesentliche Rolle im Wasserhaushalt


Münster (agrar.de) - Obwohl die landwirtschaftlich genutzten und damit offen
gehaltenen Böden die Flutkatastrophe in Deutschland nicht vermeiden konnte, kommt
den unversiegelten Acker-, Grünland- und Waldflächen in Deutschland beim Schutz
des Wassers ebenso wie beim Schutz vor Hochwasser eine ganz wesentliche Bedeutung
zu. Darauf weist nach Mitteilung des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV) das Institut für Landwirtschaft und Umwelt
(ILU) hin.

Anders als von betonierten, asphaltierten und anderweitig versiegelten Arealen
laufe das Wasser hier bei normalen Niederschlagsereignissen nämlich nicht in
Vorfluter und Oberflächengewässer ab, sondern versickere im Boden. Dort werde der
Vorratsspeicher (die mittelgroßen Poren im Boden) für das Wachstum der Pflanzen
gefüllt und überschüssiges Wasser insbesondere durch die großen vertikal
verlaufenden Hohlräume wie Wurmröhren und Wurzelkanäle in den Unterboden
abgeleitet. Je nach Mächtigkeit der Bodenschichten erreicht laut ILU dieses
Sickerwasser erst nach mehreren Jahren bis Jahrzehnten die tiefliegenden
Grundwasserleiter und trägt dort zur Grundwasserneubildung bei.

Diese 'Wasserzügigkeit' und Filterfunktion eines fruchtbaren, unverdichteten
Bodens sei ein entscheidendes Regulativ im Wasserhaushalt. Sobald
wasserundurchlässige Schichten auf dem oder im Boden (etwa Gestein,
Tonablagerungen oder beispielsweise auch Pflugsohlen) die Versickerung behindern,
steige bei starken Niederschlägen die Gefahr des oberflächlichen Abflusses. Damit
wachse das Risiko von Bodenabtrag und Nährstoffverlagerung durch Erosion ebenso
wie auch das Risiko von Hochwasser und Überschwemmungen.

Den Bemühungen der Landwirtschaft, die Böden vor Versiegelung und Verdichtung zu
schützen, komme eine besondere Bedeutung zu. Leistungsfähige und schlagkräftige
Agrartechnik biete die Chance, die notwendigen Arbeiten jeweils zum - auch aus
Sicht des Bodenschutzes - optimalen Zeitpunkt zu erledigen. Die Bemühungen zum
Bodenschutz in der Landwirtschaft wie etwa pfluglose Bearbeitung, Direktsaat,
Breitreifen oder Raupenschlepper seien Antworten auf die stete Herausforderung,
die Böden ebenso als Pflanzenstandort wie auch als Wasserspeicher und -filter zu
erhalten und zu schützen.

Links zum Thema Boden,
Links zum Thema Hochwasser.

 


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