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@grar.de Aktuell - 04.09.2002

Müller: Agrar- und Ernährungsforschung muss gestärkt werden


Berlin (agrar.de) - 'Die Agrar- und Ernährungsforschung in Deutschland muss
gestärkt werden. Wir brauchen eine öffentliche Debatte, um die Bedeutung dieses
Forschungsbereiches und seine Fähigkeiten, Problemlösungen für die Zukunft
anzubieten, darzustellen und ihm wieder zu einer angemessenen Rolle in der
deutschen und internationalen Forschungslandschaft zu verhelfen.' Das erklärte
Alexander Müller, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, heute in Berlin
zu einem Papier zur Zukunft der Agrar- und Ernährungsforschung in
Deutschland.

Das Papier wurde gemeinsam vom Bundesverbraucherministerium, dem Zentralausschuss
der Deutschen Landwirtschaft, dem Dachverband wissenschaftlicher Gesellschaften
der Agrar-, Forst-, Ernährungs-, Veterinär- und Umweltforschung, dem Fakultätentag
für Agrarwissenschaften und Ökotrophologie, dem Fachbereichstag der
Fachhochschulen im Agrarbereich, der Bund-Länderarbeitsgemeinschaft Agrarforschung
sowie einzelnen Wissenschaftlern und Ländervertretern verfasst. Die Autoren weisen
darauf hin, dass es in Deutschland zu überproportionalen Mittelkürzungen in der
Agrar- und Ernährungsforschung zugunsten 'imageträchtigerer' Forschungsbereiche
(z.B. Medizin, Informationstechnologien) komme. Der damit einhergehende Verlust an
Forschungskapazität werde noch verstärkt, da zwischen den Ländern zu wenig
koordiniert werde. Als Folge davon sei in einigen Forschungseinrichtungen eine
effektive Forschung gefährdet. Insgesamt sehen die Autoren die
Wettbewerbsfähigkeit der Agrar- und Ernährungsforschung derzeit als deutlich
geschwächt und die internationale Reputation als gefährdet an.

Müller wies darauf hin, dass der gesundheitliche Verbraucherschutz und die
Sicherung der Lebensmittelqualität immer mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen
Interesses rückten. Gleichzeitig verschärfe sich das Problem der Welternährung.
Durch die Veränderung des Weltklimas, die Luftverschmutzung, die zunehmende
Bedeutung der nachhaltigen Nutzung weltweit knapper Ressourcen Wasser und Boden
sowie die Notwendigkeit der Erhaltung der biologischen Vielfalt rückten
Umweltfragen im Zusammenhang mit der Zukunft der Menschheit immer mehr in der
Vordergrund. "Gerade die Agrar- und Ernährungsforschung kann zur Lösung dieser
Probleme wesentlich beitragen", so der Staatssekretär.

Die Autoren des Papiers halten eine Erweiterung der traditionellen
Forschungsfelder und deren Ausrichtung an den Gegenwarts- und Zukunftsproblemen
für erforderlich. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Agrar- und
Ernährungsforschung sowie der Forschung in den Bereichen Gesundheitsvorsorge,
Umwelt und Ernährungsmedizin sei notwendig. Die Strukturen der deutschen Agrar-
und Ernährungsforschung seien zu überprüfen. Bereits erarbeitete Vorschläge zur
Verbesserung der Effizienz und der Wettbewerbsfähigkeit der Agrar- und
Ernährungsforschung in Deutschland sollten von einer unabhängigen Stelle bewertet
und ggf. ergänzt werden. Die sich aus der Bewertung ergebenden Überlegungen
sollten gemeinsam von den für die Landwirtschaft und für die Wissenschaft
zuständigen Ministerinnen, Ministern und Senatoren von Bund und Ländern beraten
werden.

Links zum Thema Forschung.

 


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