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@grar.de Aktuell - 04.09.2002

WLV: Ergebnis des UN-Gipfels aus Sicht der Landwirtschaft enttäuschend


Münster (agrar.de) - Als 'enttäuschend' hat der Präsident des
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Franz-Josef
Möllers, den Kompromiss zum Ausbau der erneuerbaren Energien bezeichnet, den die
Unterhändler am Montagabend auf dem UN-Gipfel für nachhaltige Entwicklung im
südafrikanischen Johannesburg erzielten. Dem vereinbarten Text zufolge soll das
Abschlussdokument seine Unterzeichner verpflichten, den weltweiten Anteil von
erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windkraft 'vordringlich' zu erhöhen. Die
Europäische Union konnte sich laut Agenturberichten allerdings nicht mit ihrem
Antrag durchsetzen, dafür konkrete Ziele und Fristen festzuschreiben. Dies
scheiterte am Widerstand der Vereinigten Staaten und der Erdöl produzierenden
Länder.

Von einer mutigen Entscheidung im Sinne einer konsequenten und vor allem
weltweiten Klimaschutzpolitik könne bei diesem Ergebnis keine Rede sein, so
Möllers. Eine verantwortungsvolle Klimaschutzpolitik liege elementar im Interesse
der Land- und Forstwirtschaft, da die Auswirkungen einer durch Klimagase
verursachten Erderwärmung die landwirtschaftliche Produktion unmittelbar negativ
betreffen. Die bäuerlichen Familien weltweit und insbesondere auch in Europa seien
darauf angewiesen, dass ihre natürlichen Produktionsbedingungen stimmten, vor
allem auch hinsichtlich der Klimavoraussetzungen.

Die jüngste Hochwasser-Katastrophe in Deutschland und Tschechien zeige einmal
mehr, wie wichtig es sei, Treibhausgase zu reduzieren und die Flächenversiegelung
gerade in den Industrieländern kräftig zurückzuführen, damit der Land- und
Forstwirtschaft vor Ort nachhaltiges Wirtschaften weiter möglich bleibe.
Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien sind laut Präsident Möllers ein
Schlüssel zur Abwendung einer Klimakatastrophe. Sie eröffneten zudem für die
Landwirtschaft weltweit aber auch eine wirtschaftliche Perspektive jenseits der
weiter zentralen Nahrungsmittelproduktion.

Die Landwirtschaft sei im Übrigen der einzige Wirtschaftsbereich, der durch die
eigentliche Produktion einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Durch den
Anbau von Raps und die Verwendung von Biodiesel in Fahrzeugen würden fossile,
endliche Ressourcen eingespart. Durch die Produktion von Biogas könne
umweltfreundlich Wärme und Energie produziert werden. Hierdurch schone die
Landwirtschaft die Umwelt, verringere die CO2-Emissionen und trage dadurch zur
Verringerung der Erderwärmung bei, betonte der WLV-Präsident die große Bedeutung
der Landwirtschaft für den Klimaschutz.

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