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@grar.de Aktuell - 04.09.2002

Mehr Altersgeldempfänger als Beitragszahler


Bonn (agrar.de) - Die Zahl der Empfänger von Geldleistungen der Alterskasse für
Landwirte ist im Jahr 2001 in Deutschland nach Angaben des Gesamtverbandes
der landwirtschaftlichen Alterkassen
gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, und
zwar um 957 auf 578.900.

Bei den Beitragszahlern wurde gleichzeitig ein deutlicher Rückgang von 28.023 auf
359.741 verzeichnet. Statistisch gesehen entfielen damit nach Angaben des
Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) auf jeden 'Aktiven' 1,6 zu
versorgende Ruheständler.

1960 brachten im Bundesgebiet noch 770.870 Beitragspflichtige Unternehmer und
Weiterversicherte jene Mittel auf, aus denen 320.390 Altenteiler ihre Altersgelder
erhielten. Diese Infolge des enormen Strukturwandels sich ergebende Verschiebung
der Relationen in den vergangenen Jahren bedeutete einen Beitragsanstieg, den
keine andere Berufsgruppe zu verkraften hat. Seit 1980 haben sich die monatlichen
Zahlungen der Landwirte an ihre Alterskassen mehr als vervierfacht. Ohne eine
Beteiligung des Bundes in Höhe von 4,481 Mrd. DM wäre die Beitragsbelastung der
Landwirte, die selbst rund 1,52 Mrd. DM für die Alterssicherung aufwenden, heute
kaum noch erträglich.

Ein unverzichtbarer Bestandteil der Agrarpolitik

Die Agrarsozialpolitik mit ihren sozial-, struktur- und einkommenspolitischen
Zielsetzungen ist nach Ansicht des RLV ein unverzichtbarer Bestandteil der
nationalen Agrarpolitik. Die Erhaltung dieser berufsständischen
Sozialversicherungssysteme erfordere daher dringend den Einsatz von Bundesmitteln,
insbesondere um strukturwandelbedingte Defizite (alte Last) abzudecken. Nur so sei
es möglich, zum Beispiel in der Alterssicherung der Landwirte das
Beitrags-/Leistungsverhältnis der gesetzlichen Rentenversicherung zu erreichen,
betonte der RLV. Seiner Ansicht nach erfordere der andauernde Strukturwandel sogar
eine Erhöhung der Bundesmittel, um das berufsständische System zu erhalten.

Während die sozialen Leistungen für andere Berufsgruppen fast ausschließlich im
Bundeshaushalt von Arbeitsminister Riester auftauchten, würden die
agrarsozialpolitischen Leistungen im Agrarhaushalt aufgelistet. Nach Ansicht des
RLV sei es ein Gebot der Fairness, die Bundesmittel, die zur Abdeckung der
strukturwandelbedingten Defizite notwendig seien, dem Agrarhaushalt nicht
anzulasten.

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