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@grar.de Aktuell - 03.09.2002

Glos: Schröder will, dass es in Deutschland keine Bauern mehr gibt


Berlin (agrar.de) - Zur Forderung von Bundeskanzler Gerhard Schröder nach einem
Ende der Agrar-Subventionen erklärt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im
Deutschen Bundestag, Michael Glos:

'Ein Ende der Agrar-Subventionen, wie von Kanzler Schröder in Johannesburg
gefordert, wäre gleichbedeutend mit der vollständigen Abschaffung der bäuerlichen
Landwirtschaft in Europa. Allein durch den Verkauf seiner Produkte zu
Weltmarktpreisen kann auch der beste bäuerliche Familienbetrieb in Deutschland
kein ausreichendes Einkommen erzielen. Ein deutscher Bauer muss Umwelt-,
Tierschutz- und Gesundheitsauflagen erfüllen, von denen die Erzeuger in anderen
Weltregionen noch nie etwas gehört haben. Er muss seine Existenz in einem
entwickelten Industrieland behaupten, in dem die Lebenshaltungskosten um ein
zigfaches höher liegen als etwa in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Dazu
kommt, dass der landwirtschaftliche Betrieb standortgebunden ist und nicht wie ein
Industrieunternehmen Teile der Produktion ins Ausland verlagern kann.

Die gesamtgesellschaftlichen Leistungen der deutschen Bauern für die
Kulturlandschaft und die Bereitstellung hochwertiger heimischer Nahrungsmittel
müssen auch in Zukunft angemessen honoriert werden. Dabei kann man über das das
Wie streiten - die jüngsten Vorschläge der EU-Kommission bieten dazu einen
trefflichen Anlass -, nicht aber über das Ob.

Hinter Schröders Kahlschlagabsichten gegenüber der deutschen Landwirtschaft steht
offenbar ein mieses parteitaktisches Kalkül. Weil die meisten Bauern Unionswähler
sind, will Schröder, dass es in Deutschland keine Bauern mehr gibt. Für die
deutsche Landwirtschaft geht es bei der bevorstehenden Bundestagswahl ums Ganze.'

Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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