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@grar.de Aktuell - 03.09.2002

Warenkette zum Diskurs 'Grüne Gentechnik': Koexistenz ermöglichen – Wahlfreiheit gewährleisten


Berlin (agrar.de)- Die Warenkette 'vom Acker bis zum Teller' hält eine Koexistenz
von Produktionsverfahren mit und ohne Gentechnik für möglich und notwendig. Das
Miteinander und die gegenseitige Ergänzung dieser verschiedenen Systeme
garantieren die vom Verbraucher gewünschte Vielfalt der Produkte. Alle Mitglieder
der Warenkette wollen Wahlfreiheit für den Verbraucher durch transparente
Information gewährleisten.

Koexistenz ist ein dynamischer Prozess, in dem nicht einzelne Interessengruppen,
sondern die Verbraucher über die Marktanteile der einzelnen Produktionsverfahren
entscheiden.

Seit Dezember 2001 haben mehr als 30 gesellschaftliche Gruppen im Diskurs 'Grüne
Gentechnik' über die Nutzung der Gentechnologie in der Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion diskutiert. In sieben Veranstaltungen mit rund 60 Experten
wurde eine Fülle von Informationen aus Wissenschaft und Praxis zusammengetragen.
Über die Vertreter der Warenkette hinaus wünscht die Mehrzahl der im Diskurs
vertretenen gesellschaftlichen Gruppen Koexistenz und einigte sich darauf, dass
'für die Verarbeitung und Vermarktung von gentechnisch veränderten Organismen
klare, praktikable Regelungen getroffen werden [müssen]. Die Entscheidung für den
kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) muss zwingend
durch klare und praktikable Regelungen für die Koexistenz zwischen Anbau von GVP
und konventionellem Anbau begleitet werden.'

Hierzu gehören insbesondere praktikable und wirtschaftlich tragbare
Schwellenwerte. Die Warenkette ist der Überzeugung, dass von diesem Konsens ein
wichtiges Signal für Verbraucher, Landwirte, Verarbeiter, Handel und Politik
ausgeht. Jetzt muss es um die Ausgestaltung der politischen und rechtlichen
Rahmenbedingungen im Sinne einer Nutzung des Innovationspotenzials der Gentechnik
einerseits und die Gewährleistung der Wahlfreiheit andererseits gehen.
Wahlfreiheit ist nur sicherzustellen, wenn die Politik praktikable,
nachvollziehbare und vertrauensbildende Regelungen zur Kennzeichnung und zur
Rückverfolgbarkeit von gentechnisch veränderten Produkten erlässt. Die Beteiligten
der Warenkette produzieren für den Markt. Sie nehmen die Bedenken vieler
Verbraucher ernst und setzen auf transparente Information.

Unter Berücksichtigung der weltweiten Erfahrungen aus Forschung und Praxis muss
die Nutzung der Grünen Gentechnik ebenso möglich sein wie die Nutzung von
Verfahren ohne Gentechnik. Deswegen sollte unter anderem im Rahmen eines
Anbauprogramms ermöglicht werden, mehr praktische Erfahrungen mit gentechnisch
veränderten Pflanzen zu sammeln.

Die Beteiligten der Warenkette 'vom Acker bis zum Teller' werden mit Verbrauchern
und gesellschaftlichen Gruppen im Gespräch bleiben und Perspektiven für ein
Miteinander der verschiedenen Anbau- und Produktionsformen entwickeln.

Die Vertreter der Warenkette 'vom Acker bis zum Teller':
- BDP Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter
- BGA Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels
- BLL Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde
- BVE Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
- BVL Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels
- DBV Deutscher Bauernverband
- DIB Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie
- DRV Deutscher Raiffeisenverband
- IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
- IVA Industrieverband Agrar
- NGG Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
- VDOe Verband Deutscher Oelmühlen

Links zum Thema Biotechnologie.

 


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