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@grar.de Aktuell - 03.09.2002

Verbraucherschützer warnen: Gentechnisch veränderte Lebensmittel und Agrarprodukte nicht vorschnell zulassen

Diskurs Grüne Gentechnik gab mehr Fragen als Antworten


Berlin (agrar.de) - Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) hat
anlässlich der heutigen Abschlusstagung des von Bundesministerin Renate Künast
initiierten 'Diskurs Grüne Gentechnik' vor einer schleichenden Verunreinigung der
Nahrungsmittel mit Gentechnik und einer Bedrohung der Wahlfreiheit der Verbraucher
gewarnt. Die Verbraucherschützer forderten die Bundesregierung sowie alle
Bundestagskandidaten auf, gentechnikfreie Einkaufsmöglichkeiten für Verbraucher
auch über den Wahltag hinaus sicherzustellen. 'Verbraucher lehnen gentechnisch
veränderte Lebensmittel mit großer Mehrheit ab', so Thomas Isenberg, Leiter des
Fachbereichs Gesundheit und Ernährung des vzbv. Solange Risiken für Gesundheit und
Umwelt nicht ausgeschlossen werden könnten, müsse hier mehr denn je das
Vorsorgeprinzip gelten.

'Bei der Abwägung zwischen möglichen Risiken und vermeintlichem Nutzen darf die
Grüne Gentechnik nicht auf die Frage reduziert werden, wie eine Koexistenz von
Gentechnik und gentechnikfreier Landwirtschaft aussieht. Vielmehr stellt sich die
Frage, ob wir eine Koexistenz überhaupt wollen', betonte Thomas Isenberg. Die
Politik müsse alles tun, um die Sicherheit und die Wahlfreiheit für die
Verbraucherinnen und Verbraucher - auch in Zukunft - mittels gesetzlicher
Regelungen und internationaler Standards zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang
bemängelte der vzbv, dass Fragen zu Haftung und Sanktionen noch nicht ausreichend
geklärt seien. Aus Sicht des vzbv verbieten sich nach dem Vorsorgeprinzip alle
Maßnahmen, die zur Zurückdrängung gentechnikfreier Produkte und zu möglicherweise
irreversiblen Folgen führen können. 'Bessere Rahmenbedingungen der Kennzeichnung
und Rückverfolgbarkeit, wie derzeit auf EU-Ebene diskutiert, rechtfertigen noch
lange nicht eine völlige Freigabe des Anbaus von Genprodukten in Deutschland und
Europa', so Thomas Isenberg.

Ausdrücklich begrüßte der vzbv die Initiative des Ministeriums für den Diskurs.
'Jedoch zeigen die Ergebnisse, dass die Beteiligung aller Akteure nicht
automatisch zu einem breiten Konsens führt', so Thomas Isenberg. Daher seien
politische Entscheidungen nötig, die die Wünsche der Verbraucher ernstnehmen.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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