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@grar.de Aktuell - 03.09.2002

DBV zu Johannesburg: Engagement für nachwachsende Rohstoffe lohnt sich

Bundeskanzler sollte Solidargemeinschaft der EU-Agrarpolitik jedoch nicht verlassen


Berlin (agrar.de) - Auf Zustimmung bei den Land- und Forstwirten in Deutschland
ist das klare Bekennt-nis von Bundeskanzler Gerhard Schröder für erneuerbare
Energien gestoßen, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV).
Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien sind ein Schlüssel zur Abwendung
einer Klimakatastrophe. Bäuerinnen und Bauern überall auf der Welt, ganz besonders
aber auch in Europa, sind darauf angewiesen, dass ihre natürlichen
Produktionsbedingungen stimmen, vor allem auch hinsichtlich der
Klimavoraussetzungen.

Die jüngste Hochwasser-Katastrophe zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist,
Treibhausgase zu reduzieren, die Flächenversiegelung gerade in den
Industrieländern kräftig zurückzuführen und der Land- und Forstwirtschaft vor Ort
eine günstige Perspektive zu belassen. Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare
Energien eröffnen für die Landwirtschaft weltweit aber auch eine wirtschaftliche
Perspektive jenseits der Nahrungsmittelproduktion. Seit je her haben Land- und
Forstwirtschaft wesentliche Teile des Energiebedarfs gedeckt

Auf Unverständnis beim DBV stößt allerdings der europäisch offenbar nicht
abgestimmte Vorstoss der Bundesregierung, die Agrarpolitik und der en Finanzierung
in die entwicklungspolitische Debatte in Johannesburg einzubringen. Unbestritten
ist es ein richtiges Ziel, die Agrarmärkte für alle Bauern weltweit so zu
stabilisieren, dass Direktzahlungen, Exporterstattungen und Kredithilfen
überflüssig werden. Dieses kann aber nur in einem abgestimmten Rahmen passieren,
der tatsächlich über die rein ökonomische Betrachtung hinaus auch Standards im
Tier-, Natur- und Umweltschutz mit einbezieht. Handelsliberalisierung allein löst
noch keinen steigenden Wohlstand bei den Bauern in den Entwicklungsländern aus.

Dazu ist es vielmehr notwendig, den Bauern eine betriebliche Perspektive durch
eine stärkere Marktposition, durch Rechtssicherheit, geschütztes Eigentum,
finanzierbare Agrarkredite sowie durch gute Bildungs- und Beratungsmöglichkeiten
zu schaffen. Die Breitschaft, daran mitzuwirken, ist in der deutschen und
europäischen Landwirtschaft sehr groß. Einseitige Vorstösse der Bundesregierung zu
Lasten der Finanzierung der Agrarpolitik müssen allerdings zu neuen Frustrationen
bei den übrigen Mitgliedsstaaten der EU vor allem in Frankreich, Spanien und
Italien führen. Diese Länder verfügen über eine große Reputation in der
Unterstützung von Volkswirtschaften in der Dritten Welt.

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