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@grar.de Aktuell - 28.08.2002

Agrarsubventionen unter Beschuss in Johannesburg

Germanwatch fordert Konversion der Agrarsubventionen


Berlin (agrar.de) - Im Feuer der Kritik standen am Dienstag beim Johannesburger
Gipfel die Agrarsubventionen der Industrieländer. Vertreter von
Entwicklungsländern warfen den reichen Ländern vor, sie würden ihre Bauern
sechsmal so viel an Subventionen zahlen, wie sie ärmeren Staaten an
Entwicklungshilfe zukommen ließen. Täglich erhielten die Bauern in den reichen
Ländern eine Milliarde Dollar Agrarsubventionen, hieß es.

Pedro Sanchez, Vertreter der Vereinten Nationen, der dort eine Arbeitsgruppe für
Hungerbekämfpungsfragen leitet, schlug vor, mit der Reduzierung der 350 Milliarden
US$ an Agrarsubventionen in entwickelten Ländern Hungerbekämpfungsmaßnahmen zu
finanzieren. Dazu gehören auch Programme zur notwendigen Wiedererlangung der
Bodenfruchtbarkeit.

GERMANWATCH, zusammen mit EED, Brot für die Welt und
Misereor fordert schon länger im gleichen Sinne die Konversion der
Agrarsubventionen der Industrieländer zur Verbesserung der ländlichen
Nachhaltigkeit in Entwicklungsländern und für die globale Ernährungssicherung.
'Der Kampf gegen Hunger und Armut im ländlichen Raum kommt nicht von selbst;
zusätzliche Mittel müssen bereitgestellt werden', sagt Marita Wiggerthale,
Referentin bei Germanwatch. Fortschritte in diesem Bereich können nur erzielt
werden, wenn auch gleichzeitig der Abbau des Agrarprotektionismus insgesamt
vorgenommen wird.

Die vier Organisationen fordern, dass die benötigten Mittel aus einer Umverteilung
der Agrarsubventionen auf der Welt mobilisiert werden. Bei den derzeit laufenden
WTO Agrarverhandlungen wird der weitere Abbau der handelsverzerrenden
Agarsubventionen diskutiert; die Mittel, die hier frei werden, sollen wenigstens
teilweise für die oben genannten Ziele eingesetzt werden.

'Landwirtschaftlicher Umweltschutz kann keine Insellösung bedeuten', so
Vorstandsmitglied Rudolf Buntzel. 'Unsere Agrarwende hin zu mehr Nachhaltigkeit
hier verlangt ein größeres Engagement auch für mehr Nachhaltigkeit weltweit. Eine
'Friedensdividende' unserer Agrarpolitik in diesem Sinne ist überfällig.'

Links zum Thema Internationale Zusammenarbeit.

 


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