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@grar.de Aktuell - 28.08.2002

ILU: Bodenschutz ist auch Gewässerschutz

Filter-, Puffer- und Speicherkapazität landwirtschaftlich genutzter Böden spielen wesentliche Rolle im Wasserhaushalt


Bonn (agrar.de) - Die landwirtschaftlich genutzten und damit offen gehaltenen
Böden haben die Flutkatastrophe in Deutschland nicht vermeiden können. Dennoch
kommt den unversiegelten Acker-, Grünland- und Waldflächen in Deutschland beim
Schutz des Wassers ebenso wie beim Schutz vor Hochwasser eine ganz wesentliche
Bedeutung zu, betont das Institut für Landwirtschaft und Umwelt (ILU) in
Bonn.

Anders als von betonierten, asphaltierten und anderweitig versiegelten Arealen
läuft das Wasser hier bei normalen Niederschlagsereignissen nämlich nicht in
Vorfluter und Oberflächengewässer ab, sondern versickert im Boden. Dort wird der
Vorratsspeicher (die mittelgroßen Poren im Boden) für das Wachstum der Pflanzen
gefüllt und überschüssiges Wasser insbesondere durch die großen vertikal
verlaufenden Hohlräume wie Wurmröhren und Wurzelkanäle in den Unterboden
abgeleitet. Je nach Mächtigkeit der Bodenschichten erreicht dieses Sickerwasser
erst nach mehreren Jahren bis Jahrzehnten die tiefliegenden Grundwasserleiter und
trägt dort zur Grundwasserneubildung bei.

Diese 'Wasserzügigkeit' und Filterfunktion eines fruchtbaren, unverdichteten
Bodens ist ein entscheidendes Regulativ im Wasserhaushalt. Sobald
wasserundurchlässige Schichten auf dem oder im Boden (etwa Gestein,
Tonablagerungen oder beispielsweise auch Pflugsohlen) die Versickerung behindern,
steigt bei starken Niederschlägen die Gefahr des oberflächlichen Abflusses. Damit
wächst das Risiko von Bodenabtrag und Nährstoffverlagerung durch Erosion ebenso
wie auch das Risiko von Hochwasser und Überschwemmungen.

Damit kommt den Bemühungen der Landwirtschaft, die Böden vor Versiegelung und
Verdichtung zu schützen, eine besondere Bedeutung zu. Leistungsfähige und
schlagkräftige Agrartechnik bietet die Chance, die notwendigen Arbeiten jeweils
zum - auch aus Sicht des Bodenschutzes - optimalen Zeitpunkt zu erledigen.

Zur Unzeit, d.h. bei zu hohen Wassergehalten des Bodens eingesetzt, kann der von
solchen Geräten ausgeübte Bodendruck aber sehr wohl auch zu Verdichtungen
beitragen. Die Bemühungen zum Bodenschutz in der Landwirtschaft wie etwa pfluglose
Bearbeitung, Direktsaat, Breitreifen oder Raupenschlepper sind Antworten auf die
stete Herausforderung, die Böden ebenso als Pflanzenstandort wie auch als
Wasserspeicher und -filter zu erhalten und zu schützen.

Links zum Thema Boden,
Links zum Thema Hochwasser.

 


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