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@grar.de Aktuell - 26.08.2002

Deutsche Bauern setzen auf Nachhaltigkeit

DBV zum Weltgipfel in Johannesburg


Berlin (agrar.de) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Gerd Sonnleitner, hat Bundeskanzler Gerhard Schröder und den Bundesministern
Jürgen Trittin und Heidemarie Wieczorek-Zeul eine Studie zum Weltgipfel für
nachhaltige Entwicklung
in Johannesburg übermittelt. Der Weltgipfel beginnt am
kommenden Montag. Sonnleitner unterstrich die Bedeutung des Gipfels als einen
Meilenstein für die globale Umwelt- und Entwicklungspolitik. Die deutschen Land-
und Forstwirte in Deutschland erhofften sich von Johannesburg greifbare
Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 21, damit wie in der deutschen
Landwirtschaft weltweit nachhaltiges Wirtschaften möglich werde.

Die Agenda 21 von Rio sei ein Plädoyer für eine produktive, moderne und
umweltgerechte Land- und Forstwirtschaft, schrieb Sonnleitner dem Bundeskanzler.
Nachhaltige Entwicklung bedeute nicht Verzicht, sondern eine Strategie der
Modernisierung und Optimierung auch für landwirtschaftliche Produktionsmethoden.
Das Landwirtschaftskapitel der Agenda 21 fordere die Ernährung einer wachsenden
Weltbevölkerung bei gleichzeitigem Schutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen.
Dafür müssten bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln neben der Ökologie auch die
Wirtschaftlichkeit und die soziale Entwicklung gleichrangig berücksichtigt werden.
Dieser Herausforderung stellen sich die deutschen Land- und Forstwirte, hob
Sonnleitner hervor.

Vor diesem Hintergrund machten sich die deutschen Bauern Sorgen über die Folgen
der Globalisierung, die zentrales Thema in Johannesburg sei. Deutsche Landwirte
befürchten wie viele Berufskollegen in anderen Ländern, dass sich die weitere
Globalisierung auf den Agrarmärkten nur in einem fortgesetzten Preisdruck
niederschlagen und berechtigte Anliegen des vorsorgenden Verbraucherschutzes und
des Tier- und Umweltschutzes dabei auf der Strecke bleiben würden. Deshalb betonte
Sonnleitner gegenüber dem Bundeskanzler noch einmal die dringende Notwendigkeit,
bei den WTO-Verhandlungen die so genannten nicht-handelsbezogenen Anliegen wie
Tier- und Umweltschutz stärker zu verankern. Das Gleichgewicht zwischen Ökologie,
Ökonomie und sozialer Verantwortung in der Land- und Forstwirtschaft nach der
Agenda 21 werde erst dann erreicht, wenn im Rahmen einer weltweiten
Liberalisierung Basisanforderungen an den Tier-, Natur- und Verbraucherschutz von
allen Wettbewerbern auf den Absatzmärkten erfüllt würden. Ansonsten werde die
Globalisierung der Agrarmärkte weltweit auf dem Rücken der Bauern ausgetragen.
Anstatt nachhaltigem Umgang mit der Natur wäre Raubbau die Folge, befürchtet
Sonnleitner.

Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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