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@grar.de Aktuell - 24.08.2002

Bayern: Getreideernte in Bayern unter erschwerten Bedingungen

Ergebnis unter langjährigem Durchschnitt


München (agrar.de) - Die Getreideernte (ohne Körnermais) in Bayern wird 2002 bei
einer Gesamtmenge von voraussichtlich 6,4 Mio. Tonnen (t) um etwa 7 Prozent
geringer ausfallen als im Vorjahr und um rund 4 Prozent geringer als im
langjährigen Durchschnitt.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter
mitteilt, wird der durchschnittliche Ertrag beim Getreide (ohne Körnermais) mit 58
Dezitonnen je Hektar (dt/ha) deutlich unter dem Rekordwert des Vorjahres von 62
dt/ha und um über eine dt/ha unter dem Sechsjahresdurchschnitt liegen. Gegenüber
dem Vorjahr bedeutet dies ein Minus von über 5 Prozent und im Vergleich zum
mehrjährigen Durchschnitt einen Rückgang von gut 2 Prozent. Der gegenüber dem
Ertrag vergleichsweise stärkere Rückgang bei der Erntemenge ist auf die 2002
ebenfalls rückläufige Getreideanbaufläche zurückzuführen. Allerdings wirkte sich
die Ertragskomponente auf den Rückgang der Gesamterntemenge gegenüber dem Vorjahr
deutlich stärker aus als die Flächenkomponente. Die Anbauverschiebung hin zum
ertragsstärkeren Winterweizen konnte andererseits den Abwärtstrend etwas
abschwächen. Von Anbaurückgängen waren Gerste, Roggen, Hafer sowie Triticale
betroffen.

Die bayerischen Landwirte bewirtschafteten nach dem vorläufigen Ergebnis der
Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2002 eine Getreidefläche (ohne Körnermais) von
1,104 Millionen Hektar (ha). Der Anbau war damit gegenüber dem Vorjahr mit -1,3
Prozent leicht rückläufig. Bei den einzelnen Getreidearten gab es allerdings mehr
oder weniger große Unterschiede in der Flächenentwicklung. Der Ausweitung bei
Weizen (+ 0,5 Prozent auf 468.100 ha) standen Anbaueinschränkungen bei Gerste
(-1,6 Prozent auf 451.100 ha), Roggen (-14,4 Prozent auf 42.400 ha), Hafer (-1,0
Prozent auf 51.400 ha) und Triticale (-1,4 Prozent auf 82.800 ha) gegenüber.

Nach einem milden Winterausklang wurde der Vegetationsvorsprung der
Getreidekulturen zu Beginn des Frühjahrs durch wiederholte kältere Abschnitte im
April wieder deutlich abgebremst. Auf den warmen und vor allem in Südbayern
niederschlagsreichen Mai folgte ein außergewöhnlich warmer Juni, der in Gebieten
mit Wassermangel Trockenschäden an den Getreidebeständen verursachte. Andererseits
traten insbesondere im südbayerischen Raum von Mai an immer wieder Sturm und Hagel
sowie sintflutartige Niederschläge auf. Aufgrund der überwiegend nassen und
unbeständigen Witterung im Juli konnte die Ernte der Wintergerste nur zögerlich
eingebracht werden. Ende Juli/Anfang August waren die Mähdrescher bayernweit
verstärkt im Einsatz; während der zweiten Augustdekade kam es durch die extremen
Niederschlagsmengen, die örtlich zu Überschwemmungen führten, gebietsweise zu
einem völligen Erntestillstand. Erst mit der Wetterbesserung ab Mitte August
konnten die Erntearbeiten wieder aufgenommen werden.

Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen der Besonderen Ernteermittlung
(etwa vier Fünftel der ausgewählten Felder) ist in Verbindung mit den Schätzungen
der amtlichen Berichterstatter davon auszugehen, daß im Landesmittel der
Durchschnittsertrag für Getreide (ohne Körnermais) einen Wert von 58 dt/ha
erreichen wird.

In Verbindung mit der gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufigen Anbaufläche führen
die niedrigeren Ernteerträge in diesem Jahr zu einem Rückgang der
Gesamterntemenge: Nach dem derzeitigen Stand der Berechnungen wird für 2002 eine
Erntemenge von 6,4 Millionen Tonnen veranschlagt; das sind 7 Prozent weniger als
im Vorjahr und 4 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt.

Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über Mengen und Erträge der einzelnen
Getreidearten.

Getreidearten; Mio.Tonnen (2001/2002); dt/ha (2001/2002)

Weizen 3,3 / 3,1; 70 / 67
Roggen 0,2 / 0,2; 50 / 51
Wintergerste 1,9 / 1,7; 62 / 57
Sommergerste 0,7 / 0,7; 45 / 45
Hafer 0,2 / 0,2; 48 / 45
Triticale 0,5 / 0,4; 59 / 53
Sonstige 0,0 / 0,0; x / x
Zusammen 6,9 / 6,4; 62 / 58

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Bayern.

 


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