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@grar.de Aktuell - 19.08.2002

Bauckhage: Licht und Schatten im Obstbau


Mainz/St. Martin (agrar.de) - Landwirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage sieht
für Obst anbauende Betriebe im Land Licht und Schatten. Auf der Sommertagung der
Fachgruppe Obstbau im Bundesausschuss Obst und Gemüse im Haus am Weinberg in St.
Martin skizzierte der Minister, wo er Chancen und Risiken für die Obstbauern
sieht.

Rheinland-Pfalz ist nicht nur das bedeutendste weinbautreibende Bundesland,
sondern auch eine wichtige Obstregion. 3.000 Betriebe mit rund 90 Millionen Euro
Umsatz bewirtschaften über 5.000 Hektar Obstfläche. Damit rangiert Rheinland-Pfalz
im bundesdeutschen Vergleich unter den ersten Fünf. Neben dem klassischen
Sortiment wie Äpfel, Kirschen und Pflaumen werden in Rheinland-Pfalz zunehmend
klimatisch, anspruchsvolle Obstarten wie Pfirsich, Aprikose, Kiwi, Mandeln und
Feigen angebaut.

'Aus der Region für die Region – dies ist für mich der Schlüssel zum Erfolg des
Obstbaus', sagte der Minister. Kurze Wege, die Möglichkeit zum Dialog zwischen
Erzeugern und Verbrauchern, ein weitgehend umweltschonender Anbau seien die
'Pfunde, mit denen die deutschen Obstbauregionen wuchern könnten', so Bauckhage.

Gute Qualität und klare Herkunftsangaben seien hohe Güter, auf die die Verbraucher
immer mehr Wert legten, so der Minister. Gerade der Obstbau habe bei der
integrierten umweltschonenden Produktion bundesweit eine Vorreiterrolle
übernommen.

Sorgen bereitet dem Minister die im Vergleich zu den internationalen Mitbewerbern
restriktive Zulassungspraxis bei Pflanzenschutzmitteln in Deutschland.
Insbesondere im integrierten Obstbau habe dies zu Indikationslücken mit
erheblichen Beeinträchtigungen geführt. 'Trotz intensiver Bemühungen auch meines
Hauses ist es bislang nicht ausreichend gelungen, das Problem der Bekämpfung der
Kirschfruchtfliege und des Feuerbrandes zu lösen', stellte Bauckhage fest.

Bei der Kirschfruchtfliegenbekämpfung sei es trotz aller Anstrengungen nicht
gelungen, die Verlängerung der Zulassung für das Mittel Lebaycid zu erreichen. Der
Pflanzenschutzdienst und die Obstbauberatung seien jetzt auf der Suche nach
Bekämpfungsalternativen. Bei der Feuerbrandbekämpfung werde Rheinland-Pfalz weiter
für die Anwendung von Plantomycin eintreten, bis praxistaugliche Alternativen der
Feuerbrandbekämpfung gefunden seien. 'Wir brauchen ein effektives und zügiges
Zulassungsverfahren, damit in Deutschland angebaute Kulturen ausreichend
Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen und Ausnahmeregelungen überflüssig
werden', so Bauckhage. Genauso wichtig sei es, zu einer Harmonisierung beim
Pflanzenschutz in der EU zu kommen. 'Die Produzenten in allen Mitgliedsstaaten
müssen auf die gleichen Pflanzenschutzmittel zurückgreifen können – dies ist schon
allein ein Gebot des fairen Wettbewerbs', so der Minister.

Links zum Thema Obst,
Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

 


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