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@grar.de Aktuell - 19.08.2002

Flutkatastrophe: Schutzfunktion des Waldes nicht vernachlässigen


Berlin (agrar.de) - 'Die Schutzfunktion der Wälder darf von der Politik nicht
verkannt und vernachlässigt werden', appellierte der Präsident der
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Michael Prinz
zu Salm-Salm, in Anbetracht der herrschenden Hochwasserkatastrophen an die
Politik.

Neben der Nutz- und Erholungsfunktion ist die Schutzfunktion die wichtigste
Aufgabe der Wälder in Deutschland. Ein Drittel der bundesdeutschen Landesfläche,
ca. 10,8 Millionen Hektar, ist mit Wald bedeckt. Der Wald schützt den Boden vor
Erosion, filtert die Luft und entzieht ihr schädliche Treibhausgase durch
Einlagerung con CO2 in Form von Kohlenstoff im Holz. Ganz entscheidende Aufgaben
erfüllt der Waldboden darüber hinaus durch die Rückhaltung und Filterung von
Wasser, das später als Grundwasser wieder.

Dem Trinkwasser zugeführt werden kann. Waldboden funktioniert wie eine Art
Schwamm, der das Wasser lange Zeit speichern kann und nach und nach wieder abgibt.
Für sein Wachstum ist der Wald zudem auf ausreichend Wasser angewiesen. "Deshalb
ist es wichtig, dass für unsere Wälder, ihre Pflege und Bewirtschaftung
verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur wirtschaftlich gesunde
Forstbetriebe bieten die Gewähr für einen stabilen und gesunden Wald", so Prinz
Salm.

Nach Ansicht der AGDW ist es deshalb falsch, den bürokratischen Druck auf die
Forstbetriebe durch immer mehr Vorschriften seitens der Umwelt- und
Naturschutzpolitik zu erhöhen. Vielmehr sollte durch eine massive Deregulierung
und Entlastung der Waldflächen von Steuern und Abgaben ein Motivationsanreiz für
eine nachhaltige Bewirtschaftung geschaffen werden.

Die Waldbesitzer sind sich ihrer Verantwortung für den Wald bewusst. Die Zunahme
der Waldflächen in Deutschland seit 1950 um 500.000 ha und eine freiwillige
Zertifizierung der Waldbewirtschaftung auf mittlerweile über 53 Prozent der
Fläche - Tendenz steigend - belegen dies. Nur müssen für die Waldbesitzer bei
Investitionszeiträumen von 100 und mehr Jahren verlässliche Rahmenbedingungen
bestehen. 'Eine Ökologisierung der Forstpolitik, wie sie derzeit zu beobachten
ist, wird dem Wald nicht helfen. Folge wird vielmehr sein, dass insbesondere die
vielen kleinen Waldbesitzer ihr Interesse am Wald verlieren werden', schloss Prinz
Salm seine Ausführungen.

Links zum Thema Wald und Forst,
Links zum Thema Hochwasser.

 


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