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@grar.de Aktuell - 16.08.2002

Bauern fordern Einrichtung eines Erntesolidarfonds


Berlin (agrar.de) - 'Die Zeit der schönen Erklärungen ist vorbei. Angesichts der
katastrophalen Hochwasserschäden in einzelnen Regionen ist jetzt in der
Landwirtschaft sofortige Hilfe zur Selbsthilfe, solidarische Verantwortung, aber
auch ein beschleunigtes politisches Umdenken erforderlich,' so die beiden
Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
(AbL), Maria Heubuch aus Leutkirch (Allgäu) und Friedrich – Wilhelm
Graefe zu Baringdorf aus Spenge (Westfalen) in einer Stellungnahme. Die Erklärung
im Einzelnen:

'Kurzfristig ruft die AbL zu einer Einrichtung eines nationalen Erntesolidarfonds
unter Verwaltung des Bundesverbraucherschutzministeriums in Berlin auf, um die
immensen Einkommenseinbußen durch die Ernteausfälle auf einzelnen
landwirtschaftlichen Betrieben abmildern zu können. Alle Organisationen in der
Landwirtschaft, aber auch alle interessierten Einzelpersonen sollen zur
Solidarität mit den landwirtschaftlichen Berufskollegen aufrufen und zur
finanziellen Unterstützung des Fonds beitragen. Die Abwicklung und Auszahlung an
besonders geschädigte Landwirte sollte schnell und unbürokratisch durch die
Bundesanstalt für Landwirtschaft in Frankfurt erfolgen. Die Genossenschaften und
der private Landhandel sollen bei der Abnahme der landwirtschaftlichen Erzeugnisse
auf Preisdruck verzichten, um die Lage auf einzelnen Höfen nicht noch zusätzlich
zu verschlimmern. Vielmehr könne der Handel z.B. durch eine erhebliche Senkung der
Trocknungskosten sich solidarisch mit den Landwirten zeigen.

Die AbL fordert aber auch politische Konsequenzen. Die jahrelange Verharmlosung
der Klimaerwärmung u.a. durch die katastrophale Klimapolitik der amerikanischen
Regierung ist eine Vergewaltigung der Natur und menschenverachtend. Die Natur
antwortet mit gewaltigen, weltweiten Schäden gerade auch in den ärmeren Ländern.
Die Konsum- und Ressourcenverschwendung in den westlichen Industrieländern ist
unverantwortlich. Deshalb erwarten wir auf dem bevorstehenden Weltgipfel in
Johannisburg nicht schöne Absichtserklärungen der Politik, sondern konsequentes
Handeln für eine weltweite Nachhaltigkeit und besondere Anstrengungen für die
Entwicklung in den ärmeren Ländern.'

Links zum Thema Hochwasser.

 


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