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@grar.de Aktuell - 15.08.2002

Ökolandbau in Deutschland wächst weiter

Zahl und Fläche der Betriebe stieg seit 1999 um rund 20 Prozent


Hannover (agrar.de) - Die deutschen Ökobetriebe setzen ihren Wachstumskurs fort.
Nicht nur die Zahl der Betriebe, auch die ökologisch bewirtschaftete Fläche hat
seit der Agrarstrukturerhebung 1999 kräftig zugenommen, berichtet der
niedersächsische Landvolk-Pressedienst nach einer aktuellen
Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes. Die vorläufigen
Ergebnisse der jüngsten Agrarstrukturerhebung weisen für 2001 in Deutschland
11.506 Betriebe ab zwei Hektar aus, die gemäß der EU-Öko-Verordnung zertifiziert
sind. Dies ist eine Steigerung um 20,2 Prozent gegenüber den Ergebnissen aus 1999,
als hier zu Lande 9.572 Betriebe ökologisch wirtschafteten. Kräftig zugelegt hat
auch die Anbaufläche der Ökobetriebe. Hier waren es in 2001 rund 602.600 Hektar
(ha) Landfläche, das ist eine Zunahme um 23 Prozent gegenüber 1999, als 489.897 ha
ökologisch bewirtschaftet wurden.

Gemessen an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe wurden in 2001 nur
rund 2,6 Prozent ökologisch bewirtschaftet. In 1999 hatte der Anteil noch zwei
Prozent betragen. Bezogen auf die insgesamt bewirtschaftete Fläche kommen die
Ökobetriebe mit 3,5 Prozent auf einen noch größeren Anteil. Mit einer
durchschnittlichen Anbaufläche von 52,4 ha verfügen die Bio-Betriebe im Schnitt
über eine üppigere Flächenausstattung als ihre konventionell wirtschaftenden
Kollegen, die rein statistisch gesehen nur auf einer Fläche von 38,1 ha je Betrieb
ackern können. Da die Öko-Betriebe ihre Flächen mit einer geringeren Intensität
bewirtschaften, haben sie einen entsprechend größeren Flächenbedarf. Wie in der
gesamten Landwirtschaft zeigen sich dabei auch im Öko-Bereich große Unterschiede
zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Während die Öko-Betriebe in den
neuen Bundesländern im Schnitt 185,9 ha groß waren, kamen ihre Kollegen im
früheren Bundesgebiet auf eine durchschnittliche Größe von 33,5 ha.

Auch EU-weit ist seit 1995 die Anzahl der Betriebe und der von ihnen
bewirtschafteten Fläche kontinuierlich gestiegen. Dabei hat sich nach der Meinung
von Fachleuten neben der zunehmenden Nachfrage der Verbraucher auch die
finanzielle Unterstützung beim Wechsel der Bewirtschaftungsform bemerkbar gemacht.
Da viele deutsche Öko-Landwirte jedoch nach erheblich strengeren
Produktionskriterien wirtschaften als ihre internationalen Kollegen, geraten sie
zunehmend unter Preisdruck. Der Bauernverband fordert daher, die EU-Kriterien auf
die strengeren Anforderungen der deutschen Öko-Anbauverbände anzuheben.

Links zum Thema Bio-Landbau.

 


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