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@grar.de Aktuell - 14.08.2002
RLV: Gleiche Kriterien für alle Öko-Landwirte
Bonn (agrar.de) - Der ökologische Landbau ist integraler Bestandteil der deutschen
Landwirtschaft und eine realistische Möglichkeit, am Markt zu bestehen. Darauf
verweist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) aus Anlass einer
'Zwischenbilanz' von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast zum
Bundesprogramm Ökologischer Landbau. Voraussetzung für eine gedeihliche
Weiterentwicklung des Ökolandbaus sei, dass sich der Markt im Einklang von Angebot
und Nachfrage so entwickle, dass die Ökolandwirte die notwendigen höheren Preise
erzielen könnten. Darüber hinaus müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen
kleinräumige und geschlossene Kreisläufe begünstigen, betont der Verband.
Kritisch zu sehen sei - so der RLV weiter – das in Deutschland neu geschaffene
staatliche Ökosiegel, das teilweise geringere Anforderungen als die
Anbaurichtlinien der deutschen Ökoverbände stelle. Da große Lieferungen billiger
Auslandsware aus anderen EU-Ländern und Drittländern unter dem deutschen Ökosiegel
angeboten würden, gerieten die deutschen Öko-Landwirte zunehmend unter Preisdruck
und deutsche Ökoware würde somit aus den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels
verdrängt. Vor diesem Hintergrund gelte es, so fordert der RLV, die europäischen
Kriterien für die Ökolandwirtschaft auf die strengeren Anforderungen der deutschen
Ökoanbauverbände anzuheben. Als Sofortmaßnahme sollte ein 'Biosiegel plus'
etabliert werden, um die besonderen Leistungen der unter höheren Auflagen
wirtschaftenden deutschen Bauern auszuloben.
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