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@grar.de Aktuell - 14.08.2002

PDS: Bauern benötigen langfristige Unterstützung bei Hochwasser

Mehrgefahrenabsicherung auf den Weg bringen


Berlin (agrar.de) - Zum Hochwasser in Deutschland fordert die agrarpolitische
Sprecherin der PDS-Bundestagsfraktion, Kersten Naumann:

'Die Einführung einer staatlich durch Bund und Länder flankierten
Mehrgefahrenabsicherung für Landwirte als Instrument gegen unkalkulierbare Risiken
wie Hochwasser, Nässeschäden, Dürre, Seuche etc. ist endlich durch die
Bundesregierung in Angriff zu nehmen. Sie soll für mehr Einkommenssicherheit in
der Landwirtschaft und mehr Chancengleichheit im internationalem Wettbewerb
sorgen.

In Deutschland existiert bei Umwelt- und Naturkatastrophen nationalen und
regionalen Ausmaßes eine Lücke in der Agrarversicherung. Infolgedessen sind
Ernte-, Qualitäts- und damit Einkommenseinbußen, die bis zur Existenzfrage
betroffener Bauern gehen, nicht gedeckt.

Die vorgesehenen Hilfsmaßnahmen können die Ausfälle in der Landwirtschaft in
weiten Teilen nicht abdecken. Angebotene Kreditzinsverbilligungen bedeuten
zusätzliche Kosten und Stundungen bei Steuer und Pacht sind nur aufgeschobene -
ohnehin zu tragende - Kosten.

Der ökonomische Druck auf den europäischen Landwirt wächst weiter durch die
'Reform der Reform' zur Halbzeitbewertung und durch den Abbau der Subventionen im
Rahmen der WTO. Gleichzeitig steigen die Risiken durch Naturgefahren, wie Dürre,
Stürme, Überschwemmungen und Tierseuchen. Anders als in den USA jedoch gibt es in
Europa für Katastrophen kein einheitliches Risikomanagement.

Für eine Mehrgefahrenabsicherung in Deutschland sprechen die Tatsachen, dass
aufgrund außergewöhnlicher Witterungsschäden in den letzten Jahren und den
BSE-Verlusten in anderen EU-Mitgliedsländern diese in staatliche
Agrarversicherungsprogramme integriert wurden. Andere EU-Mitgliedsländer machen es
Deutschland vor und haben damit weitreichende Wettbewerbsvorteile. Die
Versicherungsprämien z.B. in Spanien im Falle von Frost, Hagel, Sturm oder
Überschwemmungen bei Erdbeerkulturen werden bis auf einen Satz von 34 Prozent
subventioniert. Die Agrarversicherungsprogramme sind seit 1997 auch in anderen
EU-Mitgliedsländern bereits mehrfach erweitert worden.

Auch in der Stellungnahme der Agrarminister der Bundesländer im September 2001
sowie im Prüfbericht der Bundesregierung zur Mehrgefahrenabsicherung der Pflanzen-
und Tierproduktion kommt zum Ausdruck, dass die Einführung einer staatlich
flankierten Mehrgefahrenversicherung in der Agrarpolitik eine Rolle spielen kann.

Links zum Thema Hochwasser,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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