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@grar.de Aktuell - 14.08.2002

Landverbrauch mitverantwortlich für Hochwasser

DBV fordert Bundesregierung zu konsequenterem Flächenmanagement auf


Berlin (agrar.de) - Maßnahmen zur Eindämmung der übermäßigen Flächenversiegelung
sind mehr als überfällig, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV)
angesichts der aktuellen Überschwemmungen. Es werde wieder einmal deutlich, dass
der Landverbrauch in Deutschland durch Zubetonierung und Überbauung von täglich
130 Hektar landwirtschaftlichen Nutzflächen wesentlich zu hoch sei. Wenn
landwirtschaftliche Flächen für Siedlungs- und Verkehrsflächen versiegelt würden,
ginge deren Rückhaltefähigkeit bei Regenfällen verloren, der Regen fließe
ungebremst ab und führe flußabwärts zu Überschwemmungen. Den Ankündigungen müßten
endlich Taten zur Reduzierung des täglichen Landverbrauchs folgen, erklärte der
DBV. Daneben sei eine konsequente Klimaschutzpolitik notwendig.

Für den Weltgipfel in Johannesburg habe die Bundesregierung zwar mit ihrer
nationalen Nachhaltigkeitsstrategie ein ehrgeiziges Ziel zur Verringerung des
Landverbrauchs formuliert, zur Erreichung des Ziels sei bisher jedoch nichts
unternommen worden, stellt der DBV fest. Die Bundesregierung müsse Maßnahmen für
ein konsequentes Flächenmanagement ergreifen, zu denen auch das Recycling von
Flächen gehört. Hierzu sollten bereits versiegelte, aber ungenutzte Flächen
entsiegelt und wieder verwertet werden. So würden nach Expertenschätzung in
Deutschland rund 70.000 ha Industrieflächen brach liegen. Auch im Rahmen der
naturschutzfachlichen Eingriffsregelung für Baumaßnahmen müsse die Entsiegelung
von Flächen stärker genutzt werden, schlägt der DBV vor.

Die Forderung nach dem Bau und der Anlage von Hochwasserrückhaltebecken könne das
Problem nicht lösen. Abgesehen davon, dass hierdurch Flächennutzungskonflikte für
die Landwirte zunehmen würden, setze man hiermit bei den Symptomen an, nicht aber
bei den Ursachen von Hochwasserereignissen, stellte der DBV fest. Zudem könne auch
die Bodenfruchtbarkeit leiden, da mit den Überschwemmungen größere Mengen an
Schadstoffen auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen gelangen könnten. Untragbar
sei aus Sicht des DBV, dass die land- und forstwirtschaftlichen Grundeigentümer
mit der Beseitigung des 'Strandgutes' alleine gelassen würden.

Links zum Thema Boden,
Links zum Thema Hochwasser.

 


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