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@grar.de Aktuell - 14.08.2002

Kaum Ernteschäden im Rheinland


Bonn (agrar.de) - Im Vergleich mit den Berufskollegen in vielen Teilen
Deutschlands sind die rheinischen Landwirte von witterungsbedingten Ernteschäden
bisher weitgehend verschont geblieben. Zwar wurde auch im Rheinland die
Getreideernte Ende Juli durch den Regen unterbrochen, Totalverluste durch
Überschwemmung, Sturm und Hagel, wie im Norden, Osten und Süden Deutschlands, hat
es im Rheinland bisher jedoch nicht gegeben. Seit gestern sind wieder überall die
Mähdrescher unterwegs, berichtet die Landwirtschaftskammer. Wenn das
trockene und warme Wetter wie versprochen anhält, dürfte die rheinische
Getreideernte bis zum Sonntag zum größten Teil eingefahren sein.

Die Ernte der Wintergerste konnte noch weitgehend vor der Regenperiode
abgeschlossen werden. Der Winterweizen, mit rund 97.000 ha die wichtigste
Getreideart im Rheinland, war am Anfang dieser Woche zu 50 Prozent unter Dach.
Insgesamt wird Getreide im Rheinland auf rund 162.000 ha, das sind 48 Prozent der
Ackerfläche, angebaut. Das Getreide, das vor dem Regen gedroschen werden konnte,
war in Menge und Qualität überwiegend zufriedenstellend. Wie sich die Qualität des
Weizens auf dem Feld während der Schlechtwetterperiode verändert hat, kann erst
nach Abschluss der Ernte beurteilt werden. Wenn Weizen und Roggen zu lange im
Regen stehen, verschlechtern sich die Backeigenschaften.

Weit mehr Sorgen als das Wetter bereiten den Landwirten die Preise. Mit
durchschnittlich 9,25 Euro erhalten die rheinischen Landwirte zurzeit rund 12
Prozent weniger für ihren Brotweizen als noch im vergangenen Jahr. Ursache der
Preismisere sind vor allem eine EU-weite Ausdehnung der Getreideanbaufläche und
Restbestände aus der letzten Ernte, die auf den Markt drängen. Ob sich die
Ernteausfälle in den anderen Regionen noch auf den Preis auswirken, bleibt
fraglich, denn EU-weit liegt die Selbstversorgung mit Getreide immer noch weit
über 100 Prozent. Für den Bauern bedeutet das, vor allem wenn das Getreide nach
der Ernte noch getrocknet werden muss, dass auch bei guten Erträgen beim
Getreideanbau kaum etwas in der Kasse übrig bleibt. Die Verbraucher werden die
Auswirkungen des katastrophalen Wetters in vielen Teilen Europas kaum zu spüren
bekommen.

Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

 


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