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@grar.de Aktuell - 13.08.2002

Mecklenburg-Vorpommern: Erntesituation verschärft sich

Landwirtschaftsminister Backhaus hat Bundesministerium zur schnellstmöglichen Hilfe aufgefordert


Schwerin (agrar.de) - 'Die Erntesituation im Land hat sich gegenüber der
Einschätzung von Ende letzten Monats erheblich verschärft. Durch die lang
anhaltenden Niederschläge sowohl im Monat Juli als auch im August sind Getreide-
und Rapskulturen erheblich geschädigt. Ingesamt bewerten wir die Situation
kritischer als im Dürrejahr 2000,' betont Minister Backhaus. 'Besonders betroffen
sind die Landkreise Ludwigslust, Nordwestmecklenburg, Parchim und Teile der
Landkreise Demmin und Mecklenburg- Strelitz.'

Der Ertragsausfall wird nach Wertung der landwirtschaftlichen Unternehmen und der
Ämter für Landwirtschaft bei Raps teilweise bis 30 Prozent und bei Getreide bis 20
Prozent betragen. Hinzu kommen erhebliche Qualitätseinbußen und damit verbundene
deutliche Preisabschläge.

Der finanzielle Ausfall wird auf mindestens 120 bis 150 Mio. Euro geschätzt.

Die langanhaltenden Regenfälle beeinträchtigen die Befahrbarkeit der Flächen
erheblich. Auf vielen Flächen ist die Beweidung und Futternutzung besonders in den
Gebieten Altentreptow, Demmin aber auch in den Amtsbereichen Wittenburg und
Parchim nur bedingt möglich. Große Probleme wird es auch hinsichtlich der
Wiederbestellung geben - der Winterraps müsste bis Ende August im Boden sein.
Einige noch stehende Rapsflächen können nur noch mit hohem Material- und
Kostenaufwand geerntet werden.

Agrarminister Dr. Backhaus verweist auf ein Paket von Hilfsmaßnahmen für
betroffene Landwirte. Landwirtschaftsbetriebe, die in Existenznot geraten sind,
können Umstrukturierungshilfen des Landes in Anspruch nehmen. Darüber hinaus ist
auch eine Stundung von Pacht und Zinsen möglich sowie die sofortige
Inanspruchnahme eines Sonderkreditprogramms der Landwirtschaftlichen Rentenbank
über die jeweilige Hausbank. Nähere Informationen dazu erteilen die jeweiligen
Ämter für Landwirtschaft.

'Ich habe bereits in einem Brief an die Bundeslandwirtschaftsministerin die
momentane kritische Situation geschildert und schnellstmögliche Hilfen gefordert.
Diese sollten umgehend in Brüssel beantragt werden. Vorstellbar wäre zum Beispiel
die Nutzung von Stilllegungsflächen für Futterzwecke und die Herabsetzung der
Kriterien für Interventionsgetreide', so Backhaus.

'Wir werden versuchen, die Preisausgleichszahlungen in diesem Jahr so weit wie
möglich vorzuziehen, um die Liquidität der Betriebe wieder herzustellen.'

Nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage ist mit einem Anstieg der Elbe auch
in Mecklenburg-Vorpommern zu rechnen. Der Landwirtschaftsminister bittet daher
alle Landwirte entlang der Elbe rechtzeitig Vorsorge zu treffen und Tiere,
landwirtschaftliche Geräte und Maschinen auf höher gelegene Bereiche zu bringen.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus regte in diesem Zusammenhang auch die
Einrichtung einer Arbeitsgruppe 'Hochwasser' an, die entsprechende Vorbereitungen
koordiniert und im Katastrophenfall das Krisenzentrum unterstützt.

Links zum Thema Hochwasser,
Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

 


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