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@grar.de Aktuell - 12.08.2002

Baden-Württemberg: Grundstückspreise im Landesdurchschnitt bei 19.200 Euro je Hektar Fläche

Höchste Grundstückspreise mit über 30.000 Euro je Hektar nach wie vor in den Verdichtungsräumen


Stuttgart (agrar.de) - Für landwirtschaftliche Grundstücke (ohne Gebäude und ohne
Inventar) in Baden-Württemberg wurde nach Feststellung des Statistischen
Landesamts im Jahr 2001 ein durchschnittlicher Kaufpreis von 19.239 Euro je Hektar
Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) entrichtet. Die
landwirtschaftlichen Bodenpreise sind damit gegenüber dem Vorjahr (18.609 Euro je
ha FdlN) leicht angestiegen, liegen aber deutlich unter dem Anfang der neunziger
Jahre festgestellten Preisniveau von über 21.000 Euro je ha FdlN. Insgesamt wurden
in 2001 die Preise von 5.388 Kauffällen ermittelt; dabei wechselten
landwirtschaftliche Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 4.546 ha FdlN die
Besitzer.

Vor allem in den Stadt- und Landkreisen der Verdichtungsräume, häufig Gebiete mit
besseren natürlichen Ertragsbedingungen, wurden die höchsten Grundstückspreise
erzielt. Mit durchschnittlichen Bodenpreisen von zum Teil deutlich über 30.000
Euro/ha FdlN stehen insbesondere die Stadtkreise Baden-Baden, Heilbronn und Ulm
sowie der Landkreis Ludwigsburg und die Landeshauptstadt Stuttgart für die
obersten Preispositionen, wobei hier das hohe Preisniveau stark von den
erzielbaren Baulandpreisen beeinflusst sein dürfte. Am unteren Ende der Preisskala
lagen dagegen die eher ländlichen Gebiete mit meist unterdurchschnittlichen
Bodenqualitäten (Schwarzwald, Schwäbische Alb, Odenwald), wie die Landkreise
Waldshut, Freudenstadt, Tuttlingen, Sigmaringen, Reutlingen, Zollernalbkreis,
Rottweil, Main-Tauber-Kreis sowie der Neckar-Odenwaldkreis mit Grundstückspreisen
von knapp 13.500 bis unter 9.300 Euro/ha FdlN.

Für größere Grundstücke ab 30 Ar FdlN sind darüber hinaus Aussagen zu weiteren
kaufpreisbestimmenden Faktoren möglich. So wurden die Kaufpreise neben der
regionalen Lage wesentlich durch die jeweilige Bodenqualität bestimmt: Für
geringwertigere Böden mit Ertragsmesszahlen (EMZ) zwischen 20 und 30 (auf einer
Skala von 1 bis 100) wurden durchschnittlich 11.600 Euro/ha FdlN, bei etwas
besseren Böden mit Ertragsmesszahlen zwischen 40 und 50 bereits 16.250 Euro/ha
FdlN entrichtet. Für gute bis sehr gute Böden (EMZ > 70) ergaben sich für die
veräußerten Flächen mit 30.450 Euro/ha FdlN auch die höchsten Preise. Deutliche
Preisunterschiede ergeben sich auch aus der Nutzungsart der Grundstücke: So wurde
für Ackerland mit 18.800 Euro/ha FdlN im Landesdurchschnitt ein deutlich höherer
durchschnittlicher Kaufpreis entrichtet als für Grünland (14.700 Euro/ha FdlN).
Des weiteren ergibt sich eine deutliche Preisdifferenzierung nach den jeweiligen
Erwerbern der Grundstücke: So bezahlten nichtlandwirtschaftliche Käufer wesentlich
höhere durchschnittliche Grundstückspreise als Haupt- bzw. Nebenerwerbslandwirte.
Die Preisspanne bewegte sich bei Ackerland von rund 15.000 Euro/ha FdlN beim Kauf
durch Nebenerwerbslandwirte über knapp 18.950 Euro/ha FdlN bei
Haupterwerbslandwirten bis auf 21.200 Euro/ha FdlN bei Nichtlandwirten und bei
Grünland entsprechend von 11.900 Euro/ha FdlN über 14.350 Euro/ha FdlN bis auf
16.600 Euro/ha FdlN. Die von Nichtlandwirten bezahlten relativ hohen Preise hängen
möglicherweise damit zusammen, dass hier längerfristig doch mit Umwandlungen der
landwirtschaftlichen Flächen in andere Nutzungsarten gerechnet wird.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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