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@grar.de Aktuell - 09.08.2002
Schleswig-Holstein: Altmann fordert Wiederaufbau der Fischbestände und eine rentable Flotte
Dagebül (agrar.de) - Bei der Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbandes
Schleswig-Holstein in Dagebüll, in deren Mittelpunkt die Reform der Gemeinsamen
Fischereipolitik stand, hat der für Fischereipolitik zuständige Staatssekretär im
Ministerium für ländliche Räume, Dr. Aloys Altmann, die Vorschläge der
EU-Kommission zur künftigen Fischereipolitik insgesamt positiv bewertet. 'Die
Vorschläge zeigen, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Zu
starke Motoren, zu hohe Fangquoten und unzureichende Selektivität der Netze mit zu
kleinen Maschen haben dazu geführt, dass die Fische inzwischen nicht mal das
fortpflanzungsfähige Alter erreicht haben', sagte Altmann.
'Durch Herumreißen des Ruders sollen die Fischer, die Fischerei und die
Fischwirtschaft, aber auch die Meeresumwelt wieder eine bessere Zukunft haben', so
der Staatssekretär. Vordringlich müsse eine Strategie zum raschen Wiederaufbau
aller Fischbestände, einschließlich der nachhaltigen und umweltverträglichen
Nutzung, entwickelt und umgesetzt werden, damit wieder rentabel gefischt werden
könne.
Altmann wies darauf hin, dass fischereibiologische Expertisen eine drastische
Reduzierung des Fischereiaufwandes bei den besonders bedrohten Fischarten in Höhe
von bis zu 40 Prozent berechnet haben, mit entsprechenden Konsequenzen für die
Gestaltung einer rentablen Flotte. Altmann: 'Fischereipolitisch geht es darum,
dauerhaft möglichst viele Fische in den marktgerechten Größenordnungen zu fangen
und zu vermarkten und die Flotte darauf einzustellen. Im Ergebnis müssen wir uns
auf eine kleinere Flotte einstellen, deren Betriebe aber nach Überwindung der
Durststrecke bis zum Wiederaufbau der Fischbestände finanziell gefestigt sein
dürften und größere Fänge als heute anlanden werden.'
Nötig sei eine aktive Flottenanpassung, die gleichzeitig auch Modernisierungen und
Neubauten zulässt, damit in Zukunft im Ergebnis eine moderne Flotte effektiv und
rentabel fischen könne. Diese Phase müsse ausreichend sozialverträglich abgefedert
werden, weil die Folgen der bisherigen EU-Fischereipolitik nicht zu Lasten der
einzelnen Betriebe gehen dürfe. 'Wir werden das intensiv mit der Fischerei, den
Küstenländern und der Bundesregierung erörtern', versprach Altmann.
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