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@grar.de Aktuell - 08.08.2002

BBV: Stopp mit Billigimporten von Getreide

Bauernverband fordert Schutz des inländischen Marktes


München (agrar.de) - In einem Schreiben an das Bundesministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) hat der Deutsche
Bauernverband (DBV) gefordert, dass der derzeitige Außenschutz von
Getreide in Höhe von 155 Prozent des Interventionspreises strikt eingehalten wird.
Zu diesem Zweck wurde vorgeschlagen, den Referenzmarkt Odessa für die Berechnung
der Zölle auf Getreide aus der Schwarzmeerregion heranzuziehen.

Inzwischen hat sich der EU-Rat für WTO-Verhandlungen zur Änderung des Zollsystems
für Getreideimporte ausgesprochen. Die EU-Kommission will nun im Rahmen der WTO
als Ersatz für die gemeinschaftliche Getreideeinfuhrregelung ein System von
Kontingenten und festen Zöllen aushandeln. Der Bayerische Bauernverband
(BBV) hatte sich vor kurzem auch an die Europaabgeordneten Markus Ferber
und Franz-Xaver Mayer gewandt, um die im vergangenen Wirtschaftsjahr überhand
genommenen Ostimporte zu stoppen, die insbesondere den EU-Getreidemarkt in eine
tiefe Krise gestürzt haben. Das derzeitige Desaster auf den Getreidemärkten,
verursacht durch die hohen Ostimporte und geringen Exporte, mit Erzeugerpreisen,
die nicht einmal mehr die Produktionskosten abdecken, kann nicht mehr länger
hingenommen werden. Zu diesem Thema führte der Bezirksverband Niederbayern mehrere
Aktionen durch, unter anderem an einigen Hafenstellen der Donau, wo in letzter
Zeit verstärkt Getreide aus Ungarn und der Ukraine angeliefert werden.

Der Bayerische Bauernverband drängt auf Maßnahmen, die die Gemeinschaftspräferenz
wiederherstellen.

Der Bayerische Bauernverband fordert:

- die Lücke im europäischen Außenschutz zu schließen
- eine aktive Exportpolitik gleich zu Beginn des Wirtschaftsjahres auszurichten
- die nach WTO erlaubte und geschützte Exportmenge in Höhe von 25,5 Mio. Tonnen
voll auszuschöpfen
- gleiche Qualitätsmaßstäbe für Importe wie in der EU
- eine obligatorische Flächenstilllegung in Höhe von 10 Prozent
- die mit der Agenda 2000 beschlossenen agrar- und finanzpolitischen Grundsätze
bis zum Jahr 2006 beizubehalten

Angesichts des derzeit katastrophalen Getreidepreisniveaus darf die energetische
Verwertung des Getreides auch kein Tabu-Thema mehr sein.

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