Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 08.08.2002

EU-Landwirte weiten Ölsaatenerzeugung aus

Anbauschwerpunkte in Frankreich und Deutschland - Raps ist Favorit auf den Feldern


Hannover (agrar.de) - Frankreich und Deutschland sind auch in diesem Jahr die
führenden Lieferanten von Pflanzenöl in der EU. Knapp 1,8 Millionen Hektar (ha)
sind nach einer Schätzung der europäischen Ausschüsse der Bauernverbände und
ländlichen Genossenschaften bei unseren westlichen Nachbarn mit Raps, Sonnenblumen
oder Sojabohnen bestellt worden, teilt der niedersächsische
Landvolk-Pressedienst mit. Zweitstärkster Anbauer ist Deutschland mit
1,29 Millionen ha. Mit erhebli-chen Abstand folgen Spanien mit 798.000 ha,
Großbritannien mit 456.000 ha und Italien mit 356.000 ha. Die Landwirte in
Österreich bestellten 88.000 ha mit Ölfrüchten, die Anbaufläche in Dänemark
summiert sich auf 82.200 ha. Ingesamt dürften in der EU der Schätzung zufolge in
diesem Jahr 5,07 Millionen Hektar (ha) mit Ölsaaten bestellt worden sein. Damit
haben die Landwirte das Anbauareal gegenüber dem Vorjahr um knapp fünf Prozent
reduziert.

Die Anbaueinschränkung ging vor allem auf Kosten der Sojabohnen, denen mit 285.000
ha rund 26,2 Prozent weniger Fläche zur Verfügung stand als im Jahr zuvor. Auch
das Sonnenblumenareal schrumpfte um 12,7 Prozent auf 1,678 Millionen ha erheblich,
während der Rapsanbau der Gemeinschaft um 2,9 Prozent auf 3,1 Millionen ha
zulegte. In den einzelnen Ländern ist die Anbauentwicklung jedoch sehr
unterschiedlich verlaufen. So haben die französischen Landwirte die Anbaufläche
aller Ölsaaten zugunsten von Getreide um insgesamt 6,5 Prozent reduziert. In
Spanien ist der gesamte Ölsaatenanbau um 9,6 Prozent und in Italien sogar
überproportional stark um 37 Prozent gesunken.

Dagegen ist die Ölsaatenfläche in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 11,7
Prozent gewachsen. Dabei favorisierten die Landwirte mit rund 1,28 Millionen ha
(plus 12,2 Prozent) den Raps, während sie den Anbau von Sonnenblumen um 12,5
Prozent auf 21.000 ha einschränkten. Sonnenblumen und Sojabohnen gehören
hierzulande aufgrund ihrer klimatischen Ansprüche ohnehin eher zu den
Außenseitern. Dies gilt auch für Großbritannien und Dänemark, wo die Rapsfläche um
4,1 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent zunahm. Von der gesamten EU-Ölsaatenfläche
sind rund 802.100 ha als Rohstoff für eine Verwendung in der Industrie bestimmt,
das sind 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Löwenanteil dieser nachwachsenden
Rohstoffe wächst in Deutschland auf 348.000 ha und in Frankreich mit 327.500 ha.
Als industrieller Rohstoff wird in der EU mit einer Fläche von 730.600 ha der Raps
favorisiert, dem Marktexperten insbesondere durch den wachsenden Bedarf der
Biodieselindustrie und der chemischen Industrie gute Marktchancen bescheinigen.

Links zum Thema Pflanzenarten- und sorten.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de