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@grar.de Aktuell - 07.08.2002
Biomasse als Energieträger bedeutend für Niedersachsen
Hannover/Verden (agrar.de) - Mit dem Ziel, in Niedersachsen den Anteil der
Bioenergie am Primärverbrauch von derzeit knapp einem auf acht Prozent bis zum
Jahr 2010 anzuheben, informieren Landwirtschaftsminister Uwe Bartels und
Umweltminister Wolfgang Jüttner am Dienstag Organisationen und Verbände,
Landwirte, Waldbesitzer und Energieversorger über die
'Bioenergie-Offensive-Niedersachsen‘.
'Der Bioenergie wird ein vergleichbar hohes Potenzial wie der Windkraft
zugerechnet, auf lange Sicht kann sie in Deutschland wesentlich zur
Energieversorgung beitragen', erläuterte Jüttner auf der Informationsveranstaltung
in Verden. 'Und Biomasse als Energieträger ist gerade im großen Agrarland
Niedersachsen von hoher Bedeutung.' In ländlichen und waldreichen Regionen könne
die Biomasse mittelfristig bis zu 50 Prozent des Energiebedarfs für die
Wärmeerzeugung abdecken. Zu den biologischen Energieträgern gehören neben Holz,
pflanzliche und tierische Nebenprodukte wie Stroh, Gülle oder Festmist, aber auch
gezielt angebaute Energiepflanzen sowie Bioabfälle. 'Die Land- und Forstwirtschaft
kann hier einen wichtigen Beitrag leisten', unterstrich Bartels. 'Ein Teil der
landwirtschaftlichen Nutzflächen könnte zu Ölfeldern der Zukunft werden.'
Das Ziel der ‚Bioenergie-Offensive-Niedersachsen‘ entspricht auch den
Vorstellungen der Europäischen Kommission: Der Anteil der regenerativen Energien
am gesamten Primärenergieverbrauch soll auf zwölf Prozent gesteigert werden und
die Biomasse mit einem Anteil von rund zwei Dritteln die wichtigste erneuerbare
Energiequelle darstellen.
'Investitionsbereitschaft und Mut zu Veränderungen sind hier erforderlich, dann
wird die Bioenergie in Niedersachsen zu einer Erfolgsstory', betonten die
Minister. 'Alle Akteure, die Bioenergie erzeugen, nutzen und voranbringen wollen,
müssen eng zusammenarbeiten.'
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium will Pilot- und
Demonstrationsvorhaben, Qualifizierungsmaßnahmen und Energieanlagen rund um die
Bioenergie mit direkten Zuschüssen und Darlehen in Höhe von rund 2,5 Millionen
Euro jährlich fördern. Das Umweltministerium unterstützt mit zwei
Millionen Euro auf Darlehensbasis Demonstrations- und Pilotanlagen im
Doppelhaushalt 2002/03 sowie Wärmeerzeugungsanlagen über 100 kW Von der
Bundesregierung wird die Bioenergie in diesem Jahr mit rund 35 Millionen Euro
gefördert.
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