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@grar.de Aktuell - 07.08.2002

Brötchen nicht durch Ernte teurer


Bonn (agrar.de) - Als Unfug bezeichnet die Landwirtschaftskammer
Rheinland
in Bonn Pressemitteilungen, wonach in Folge einer schlechten
Getreideernte die Brötchenpreise kräftig steigen müssen. Zwar sei es richtig, dass
im Rheinland, wie auch in einigen anderen Regionen Deutschlands, die Backqualität
der diesjährigen Weizenernte auf Grund der anhaltenden Regenfälle in den letzten
Wochen gelitten habe. Daraus zu schließen, dass Brotgetreide knapp und teuer
werde, sei jedoch vollkommen falsch.

In Deutschland wurde die Weizenanbaufläche gegenüber dem Vorjahr um fast 4 Prozent
ausgedehnt; in Nord- und Ostdeutschland ist bislang wenig Weizen in ausreichender
Qualität geerntet werden. In der gesamten EU werden in diesem Jahr 97,9 Mio. t
Weichweizen geerntet, das sind 14,8 Mio. t mehr als im Vorjahr. Da der Verbrauch
innerhalb der EU nur bei 82,8 Mio. t liegt, ist die Versorgung auf jeden Fall
gesichert. Der Preis, den die Bauern in diesem Jahr für Brotweizen in
Standardqualität erhalten, liegt deutlich unter dem Vorjahr.

Der Wertanteil des verarbeiteten Weizenmehls, Typ 550, an einem Weizenbrötchen
liegt nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Rheinland bei 0,8 Cent. Selbst
wenn der Mehlpreis um 20 Prozent steigen würde, läge der Anteil gerade mal bei 1
Cent je Brötchen. Erst eine Verdoppelung des Mehlpreises würde die kleinste
Preissteigerung von 1 Cent rechtfertigen.

Wenn es stimmen würde, so die Kammer, dass der Brötchenpreis direkt vom
Weizenpreis abhängt, müssten die Brötchen in den vergangenen Jahren ständig
billiger geworden sein. Bekamen die Landwirte 1982 noch 24 Euro für 1 dt Weizen,
fiel der Preis seitdem kontinuierlich auf heute unter 10 Euro je dt. Dass die
Brötchenpreise in diesem Zeitraum dennoch gestiegen sind, könne also nur an
anderen Faktoren, insbesondere an gestiegenen Lohnkosten, liegen.

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