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@grar.de Aktuell - 06.08.2002

BWV: Ernteergebnis nur teilweise zufriedenstellend


Koblenz (agrar.de) - Die Ernte 2002 ist sowohl im Ertrag als auch in der Qualität
als durchschnittlich zu bewerten. Die Verteilung von Trockenheit und Feuchtigkeit
führte zwar zu keinen überdurchschnittlichen Ernteergebnissen, die Qualitäten sind
insgesamt aber als gut zu bezeichnen. Bei Wintergerste ergeben sich mit
Hektolitergewichten teilweise unter 70 kg allerdings regional nicht
zufriedenstellende Vollkornanteile. Raps der ebenfalls nahezu zu 100 Prozent
geerntet wurde, zeigt hingegen zufriedenstellende Ölgehalte mit 41 bis 44 Prozent
und höheren Erträgen von bis zu 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2001 auf. Es ist
allerdings zu berücksichtigen, dass im Jahr 2001 30 Prozent weniger als im Jahr
2000 geerntet wurde. Je nach Region ergeben sich Erträge von bis zu 40 dt/ha. Bei
einem festen Markt werden bei Raps Preise von 20 Euro dt überschritten. Bei
Getreide werden Preiseinbußen bis zu 15 Prozent registriert. Der Präsident des
Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV) Leo Blum, ruft den
Handel auf für bessere Preise zu sorgen. Preise von unter 10 Euro/dt können nicht
mehr als faire Entlohnung für die Arbeit der Bauern bezeichnet werden.

Bei Braugerste sind durchschnittliche Erträge zu erwarten, allerdings nahm die
Anbaufläche um 15.000 Hektar auf 69.000 Hektar in Rheinland-Pfalz ab. Die
Ernteerträge liegen bis zu 10 Prozent höher als gegenüber dem Vorjahr. Bei Weizen
hingegen liegen die Schätzungen bzgl. der Ernteergebnisse ca. 10 Prozent unter dem
des Vorjahres. Da in den Monaten Mai und Juni die notwendigen Regenmengen zur
Kornausbildung fehlten, gibt es Probleme beim Vollkornanteil.

Neben der Erntesituation sprach Präsident Leo Blum auch über die agrarpolitische
Situation in Deutschland.

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau sei entrüstet, dass die
Bundesregierung versuche, über die EU-Kommission Einfluss zu nehmen, um
Preiskürzungen bei den Direktzahlungen durchzusetzen.

Solange die Regierung Ihre Hausaufgaben nicht mache, d.h. Wettbewerbsgerechtigkeit
innerhalb Europas umzusetzen, solange könnten die ohnehin benachteiligten
Bäuerinnen und Bauern in Deutschland nicht mit weiteren Preiskürzungen leben. Es
sei endlich an der Zeit, dass alle EU-Staaten die Umwelt-, Sozial- und
Hygienestandards Deutschlands umsetzen müssten. Letztlich seien die Auflagen in
Deutschland die schärfsten in Europa. Es sei dringend notwendig, dass die
Agrarpolitik in Deutschland wieder in Hände von Fachleuten gelegt werde, ansonsten
würden die Gängeleien der Bundesregierung gegenüber der Landwirtschaft auch in den
nächsten Jahren nicht abnehmen.

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