Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 06.08.2002

Baden-Württemberg: 2002 nur durchschnittliche Apfelernte erwartet


Stuttgart (agrar.de) - Regional und sortenbedingt erhebliche Ertragsunterschiede –
Ernte voraus-sichtlich bei 1 Million Tonnen Nach der enttäuschenden Vorjahresernte
reift in diesem Jahr wieder eine durchschnittliche Apfelernte heran. Dies wird
durch die Ergebnisse der ersten umfassenden Behangschätzung in repräsentativ
ausgewählten Stichprobenanlagen bzw. von Stichprobenbäumen unter Berücksichtigung
der langjährigen Unterschätzung zum Stand von Mitte Juli belegt. Nach Feststellung
des Statistischen Landesamtes wird nach derzeitigem Behang eine Gesamtapfelernte
von voraussichtlich knapp 10,1 Millionen Dezitonnen (dt) erwartet; das wäre eine
Steigerung gegenüber dem Vorjahresergebnis (6,8 Mill. dt) um fast die Hälfte,
liegt aber dennoch ein Zehntel unter dem langjährigen Mittel 1996/2001 (11,3
Mill.dt).
Aus dem Streu- und Gartenobstbau wird mit 5,6 Mill. dt Wirtschaftsäpfeln, u.a.
Rohstoff für die heimische Saft- und Mostproduktion, gerechnet. Gegenüber der
Vorjahresernte entspricht dies nahezu einer Verdoppelung der Produktionsmenge.

In den auf Verkaufsproduktion von Tafeläpfeln ausgerichteten Obstplantagen und
Intensivanlagen im Marktobstbau liegen die Ertragserwartungen mit 2,9 Mill. dt auf
Vorjahresniveau. Nimmt man die aufgrund ihrer Sortenzugehörigkeit aus dem
konventionellen Streu- und Gartenobstbau anfallenden Mengen an Tafeläpfeln hinzu,
so ergibt sich immerhin ein potentielles Gesamtangebot an Tafeläpfeln von 4,5
Mill. dt; 15 Prozent weniger als im sechsjährigen Mittel. Dieser Erntevorschau
liegt die Annahme zugrunde, dass sich das Wetter bis zur Ernte normal gestaltet.

Die Hoffnungen auf eine größere Apfelernte wurden durch die teilweise nasskalte
Witterung während der Blütezeit und den dadurch beeinträchtigten Bienen- und
Insektenflug sowie die langanhaltende Trockenheit Ende Mai/Anfang Juni vereitelt.
Insbesondere aus dem Streuobstbereich wird dabei von großen Ertragsunterschieden
berichtet. Abhängig von der Durchführung von Pflegemaßnahmen, den
kleinklimatischen Verhältnissen und der Sorte stehen reichtragende Bäume im
Wechsel mit Bäumen, die nahezu keinen Ertrag bringen. Ergänzend werden
insbesondere entlang des Rheins und am Bodensee Hagelfälle für Mindererträge
verantwortlich gemacht.

Regional und sortenbedingt bestehen beim Ernteaufkommen dieses Jahres erneut
charakteristische Unterschiede: Es wird damit gerechnet, dass wieder über 60
Prozent der geschätzten Erntemenge an Tafeläpfeln im Marktobstbau (knapp 1,9 Mill.
dt) auf den Bodenseeraum, das wichtigste Erzeugungsgebiet des Landes, entfallen
und weitere rund 17 bzw. 11 Prozent auf die Obstanbaugebiete in der Rheinebene
(490.000 dt) und im Neckartal (315.000 dt). Schwerpunktregion des Streu- und
Gartenobstbaus ist das Anbaugebiet Neckartal mit einem Anteil von fast der Hälfte
(ca. 3,5 Mill. dt) am gesamten Apfelaufkommen aus dem Streu- und Gartenobstbau im
Land.

Unter den einzelnen Tafelapfelsorten zeichnen sich bei den Hauptsorten im
Marktobstbau vergleichsweise bescheidene Mengenerträge ab. So werden bei Cox
Orange und Golden Delicious mit Mindererträgen von 35 bzw. 25 Prozent, bei Idared
und Gloster von 6 bzw. 1 Prozent gerechnet. Ertragszuwächse gegenüber dem Vorjahr
konnten neben Elstar (+4 Prozent) und Jonagold (+9 Prozent) diejenigen
Tafelapfelsorten verzeichnen, die vorzugsweise im Streu- und Gartenobstbau
beheimatet sind, so bei Goldparmäne (+37 Prozent), Gewürzluiken (+110 Prozent) und
Brettacher (+110 Prozent).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de