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@grar.de Aktuell - 05.08.2002

Niedersachsen: Landschaftsverbrauch geht weiter

Anteil von Flächen für Siedlung und Verkehr steigt


Hannover (agrar.de) - Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Niedersachsen nahm von
1997 bis 2001 um
23.981 Hektar zu. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, werden Tag
für Tag etwa 16,4 Hektar bzw. 164.000 Quadratmeter zusätzlich für Siedlungs- und
Verkehrszwecke beansprucht. Tag für Tag ist das die Fläche von etwa 26
Fußballplätzen. Der Landschaftsverbrauch blieb gegenüber dem Zeitraum 1993 bis
1997 etwa gleich. Im vierjährigen Erhebungszeitraum vor 1993 hatte das Tempo erst
bei 12 Hektar pro Tag gelegen.

Der Anteil dieser Flächen an der Gesamtfläche Niedersachsens beträgt derzeit 12,6
Prozent, das sind 602.330 Hektar. 1997 lag dieser Wert erst bei 12,1 Prozent,
1993 bei 11,7 Prozent und 1989 bei 11,3 Prozent. Der größte Posten bei den
Siedlungs- und Verkehrsflächen sind mit 53 Prozent Gebäude- und Freiflächen.
Hierzu gehören Flächen für Wohngebäude und für Industrie, Handel und Gewerbe. Die
Verkehrsflächen machen immerhin 38,7 Prozent aus. Der Rest entfällt zum einen auf
Grünanlagen, Sport- und Campingplätze (6,2 Prozent). Diese Flächen verbuchen eine
gleichmäßige Steigerung um etwa 11 Prozent gegenüber 1997. Zwar ist dieser
Flächengewinn unter dem Erholungsaspekt durchaus erfreulich. Gleichwohl sind die
Flächen z.B. für eine Erhaltung und Förderung der naturnahen Landschaft verloren.
Weiterhin gibt es Halden und Lagerflächen u.ä. (1,4 Prozent) sowie Friedhöfe (0,7
Prozent).

Die Bodenfläche beträgt insgesamt 4.761.571 Hektar. Das sind 344 Hektar mehr als
1997. Diese Gebietszunahme ist auf Flächenumstrukturierungen in den Gemeinden mit
Nachbargemeinden anderer Bundesländer zurückzuführen.

Der Anteil der Landwirtschaftsfläche an der niedersächsischen Oberfläche beträgt
noch 61,4 Prozent. Die Vergleichswerte: 62,0 Prozent für 1997, dann 62,7 Prozent
für 1993 und 63,3 Prozent für 1989. Für 2001 sind dies 2.924.898 Hektar. Seit 1997
verringerte sich die Landwirtschaftsfläche damit um 27.996 Hektar. Das Grünland
schrumpfte um 28.036 Hektar auf 1.083.436 Hektar, während das Ackerland nur noch
um 3.086 Hektar auf 1.716.010 Hektar zunahm. Die Umwidmungen von Grünlandflächen
zugunsten des Ackerlandes gehen offenbar zurück. Stattdessen geht Grünland weiter
zunehmend der landwirtschaftlichen Nutzung ganz verloren. Der Flächenverbrauch für
Siedlungs- und Verkehrszwecke dürfte gerade hier die entscheidende Rolle spielen.

Der Rückgang von Heide und Moor betrug zwischen 1989 und 1993 noch 8.268 Hektar (-
9,3 Prozent), verlangsamte sich von 1993 bis 1997 auf 3.697 Hektar (- 4,8 Prozent)
und liegt für die aktuell betrachtete Spanne von 1997 bis 2001 bei 1.026 Hektar (-
1,3 Prozent).

Niedersachsen wird zu 21,1 Prozent bzw. 1.003.712 Hektar von Wäldern bedeckt, das
sind 4.757 Hektar mehr als 1997. Auch die Gewässer verzeichnen mit 107.276 Hektar
ein Plus gegenüber 1997, und zwar in Höhe von 3.186 Hektar.

Ergebnisse der Flächenerhebung 2001 für alle Landkreise, Städte und Gemeinden
enthält der soeben erschienene Statistische Bericht 'Nutzungsarten der
Bodenflächen'. Der Bericht kann für 14 Euro beim NLS-Schriftenvertrieb, Postfach
910764, 30427 Hannover, Tel.: 0511-9898-3166, E-Mail bezogen werden.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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