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@grar.de Aktuell - 02.08.2002

BWV: Kanzlergattin nun Agrarministerin?


Koblenz (agrar.de) - Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV)
fragt sich, ob Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf mittlerweile zur Fachfrau für
landwirtschaftliche Fragen mutiert ist. In einer Internet-Veröffentlichung erklärt
sie, dass Agrarexperten der Opposition und Funktionäre mehr Gifteinsatz im
Apfelanbau fordern würden – soviel wie anderswo.

Abgesehen von der Ausdrucksweise Schröder-Köpfs, wird durch ihre Attacke ihre
Inkompetenz im Agrar- und Ernährungsbereich offenbar. Gerade unter der rot-grünen
Bundesregierung werde der Verbraucherschutz mit Füßen getreten. Der Bauern- und
Winzerverband Rheinland-Nassau hat beispielsweise unter intensivsten Anstrengungen
versucht, ein umweltverträglicheres und im Abbauverhalten weitaus freundlicheres
Pflanzenschutzmittel gegen die Kirschfruchtfliege zuzulassen, was aber die dem
Bundesverbraucherschutzministerium untergeordnete Behörde, nämlich die Biologische
Bundesanstalt, abgelehnt habe.

Schröder-Köpf schreibt, dass heute keiner wüsste, wie sich all die Zusatzstoffe,
die Wachstumsbeschleuniger, die Hormone, Antibiotika usw. auf den Organismus von
Heranwachsenden auswirken würden. Sie fordert daher, weniger erlaubte Fremdstoffe
in Nahrungsmitteln. Das schlägt, so ein Mitarbeiter des Bauern- und
Winzerverbandes Rheinland-Nassau, dem Fass den Boden aus. Gerade die derzeitige
Bundesregierung unternehme überhaupt nichts, um Wettbewerbserzerrungen zu
verhindern. Das Gegenteil sei der Fall. Der Bauern- und Winzerverband
Rheinland-Nassau und auch der Deutsche Bauernverband fordern seit Jahren, dass die
hohen deutschen Standards auch von anderen EU-Staaten übernommen werden müssten,
um einerseits Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern und andererseits den
Verbraucherschutz zu verbessern. Die Bundesregierung lasse innerhalb Europas
Importe von Nahrungsmitteln zu, die genau so produziert worden seien, wie es Frau
Schröder-Köpf eben nicht möchte. Das Einschlagen auf die deutschen Bauern sei der
falsche Kriegsschauplatz. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau empfiehlt
der Kanzlergattin sich für mehr Wettbewerbsgerechtigkeit im Sinne der deutschen
Bauern einzusetzen. Letztlich würde dies dazu führen, dass damit auch dem
Verbraucherschutz in ihrem Sinne genüge getan würde.

Wer sich über die polemischen und inkompetenten Aussagen der Kanzlergattin
informieren möchte, kann dies auf der Internet-Seite des Kanzlers unter
dem Punkt 'Aktiv' gerne tun.

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