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@grar.de Aktuell - 30.07.2002

Bayern: Neue Landesanstalt für Landwirtschaft


München (agrar.de) - Aufbau und Aufgabenzuschnitt der neuen Landesanstalt für
Landwirtschaft (LfL) in Freising-Weihenstephan stehen fest. Das Bayerische
Kabinett hat heute dem von Landwirtschaftsminister Josef Miller vorgeschlagenen
Konzept zugestimmt. Danach werden die sechs bisherigen Landesanstalten für
Bodenkultur und Pflanzenbau, Tierzucht, Betriebswirtschaft und Agrarstruktur,
Ernährung, Fischerei sowie Landtechnik in einer Behörde zu zehn fachlich
eigenständigen Instituten sowie fünf zentralen Abteilungen zusammen gefasst. Die
bisherigen Standorte bleiben erhalten. Die Landesanstalt für Bienenzucht in
Erlangen kommt wegen besserer Synergieeffekte und aus Kostengründen zur
eigenständig bleibenden Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim.

Der neuen Landesanstalt für Landwirtschaft zugeordnet werden sieben spezialisierte
Lehr-, Versuchs- und Fachzentren und neun Versuchsstationen. Sie entstehen durch
Neuorganisation und Modernisierung der derzeitigen Lehr- und Versuchsanstalten für
Tierhaltung Achselschwang, Almesbach, Kringell, Schwarzenau und Spitalhof, der
Lehr- und Versuchsanstalten für Milchwirtschaft und Molkereiwesen in Kempten und
Triesdorf, des Haupt- und Landgestüts Schwaiganger sowie der
Versuchsgüterverwaltungen Freising, Grub und Achselschwang. Mit der
Neuorganisation verbunden ist ein Stellenabbau von 25 Prozent.

Mit der LfL erhält der Freistaat laut Miller ein modernes, schlagkräftiges
Wissens- und Dienstleistungszentrum: "Die Landesanstalt bietet problemorientierte
Forschung auf hohem Niveau und ein effektives staatliches Versuchswesen." Sie ist
damit die grundlegende Basis für innovative landwirtschaftliche Entwicklungen und
Weichenstellungen. Ein institutsübergreifendes Projektmanagement stellt sicher,
dass wesentliche Zukunftsthemen der bayerischen Landwirtschaft interdisziplinär
und umfassend bearbeitet werden können. Die Einrichtung flexibler Arbeitsbereiche
anstelle von Sachgebieten ermöglicht die rasche Anpassung auf neue
Forschungsschwerpunkte. Gleichzeitig bleibt die bewährte Verzahnung zwischen
fachlicher Arbeit und hoheitlichen Aufgaben erhalten. In einer zentralen
Spezialabteilung gebündelt wird der Fördervollzug.

Musterbeispiel für den neuen ganzheitlichen Ansatz der LfL ist nach Aussage des
Ministers der künftige Arbeitsschwerpunkt "Ökologischer Landbau". Hierfür ist
bewusst kein eigenständiges Institut vorgesehen, denn: "Dieser Bereich darf nicht
isoliert, sondern muss institutsübergreifend bearbeitet werden." Laut Miller sind
umweltgerechte Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und sichere Nahrungsmittel
Leitbilder für die gesamte Landwirtschaft in Bayern. Dem wird insbesondere mit der
Ausweisung von Instituten für Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz
sowie für Tierhaltung und Tierschutz Rechnung getragen. Hinzu kommt das Lehr-,
Versuchs- und Fachzentrum für ökologischen Landbau und Tierhaltung Kringell, wo es
im Verbund mit der Bezirkseinrichtung Landshut/Schönbrunn Praxistests und bei der
überbetrieblichen Ausbildung bundesweit einmalig einen Schwerpunkt "Ökolandbau"
geben soll. Großes Interesse soll an der neuen Landesanstalt auch der
Qualitätssicherung in der landwirtschaftlichen Produktion beigemessen werden.
Miller: "Wegen der Bedeutung für Verbraucher und Umwelt werden wir eine zentrale
Abteilung "Qualitätssicherung, Untersuchungswesen" einrichten."

Vordringliche Aufgaben der LfL sind die anwendungsorientierte Forschung und
Entwicklung, die Erarbeitung von politischen Entscheidungshilfen und der für die
Landwirtschaftsverwaltung notwendigen fachlichen Grundlagen, der Vollzug von
Rechtsvorschriften im Agrarbereich und die Mitwirkung bei der Berufsbildung und
Beratung.

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