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@grar.de Aktuell - 27.07.2002

Klärschlamm bietet bis zu 20 Prozent des Phosphatbedarfs der Landwirtschaft


Berlin (agrar.de) - Die in kommunalen Klärschlämmen enthaltenen Phosphate könnten
rechnerisch 15 bis 20 Prozent des Phosphatbedarfs der deutschen Landwirtschaft
abdecken, erklärt die Bundesregierung in der Antwort auf eine Große Anfrage der
FDP. Das berichtet der Pressedienst des Bundestages.

Danach besitzt Klärschlamm Düngeeigenschaften durch Gehalt von Stickstoff,
Phosphat, Kalk, Kalium sowie Magnesium und könne andere Düngemittel - zum Beispiel
Mineraldünger - ersetzen. Die Nutzung des vorhandenen Phosphates sei von großer
Bedeutung, da die Vorkommen an kadmiumarmen Rohphosphaten weltweit begrenzt seien
und in den nächsten Jahrzehnten weitgehend aufgebraucht sein dürften. Andererseits
enthalten Klärschlämme durch Einleitungen aus privaten Haushalten und Gewerbe laut
Antwort viele organische Schadstoffe, die in Kläranlagen nicht oder nicht genügend
abgebaut werden könnten und sich im Klärschlamm zum Teil und damit auch im
Oberflächenbereich des Ackerbodens wiederfänden. Bereits nach der geltenden
Verordnung sei daher die Aufbringung von Klärschlamm für Gemüse- und
Obstanbauflächen verboten. Insbesondere seit dem Auftreten von BSE in Deutschland
werde die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung daher kontrovers diskutiert.

Die Bundesregierung werde aber als Konsequenz aus der Krise durch BSE und Maul-
und Klauenseuche 'kein Verbot von Klärschlämmen und Komposten in dieser
Legislaturperiode auf den Weg bringen'.

Die wissenschaftliche Anhörung zur landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm
und anderen Düngern habe ergeben, dass es nicht notwendig sei, als Konsequenz ein
kurzfristiges Verbot der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen oder
kompostierten Bioabfällen zu erlassen.

Allerdings werde eine ökologisch sinnvolle und nachhaltige Kreislaufwirtschaft auf
Dauer unmöglich gemacht, wenn von außen mehr Schadstoffe in die Kreisläufe
eingeschleust würden als ausgeschleust werden können.Eine angemessene Begrenzung
des Schadstoffeintrages über Düngemittel sei ein Teil des Konzepts der
Lebensmittelsicherheit 'zum Acker bis zum Tisch' und Voraussetzung dafür, dass die
landwirtschaftlichen Böden dauerhaft genutzt werden können.

Links zum Thema Klärschlamm.

 


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