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@grar.de Aktuell - 25.07.2002

Schleswig-Holstein: Weniger Getreide, aber höhere Rapserträge


Ulsnis/Kiel (agrar.de) - 'Die diesjährige Ernte in Schleswig-Holstein wird an die
sehr guten Ergebnisse des Vorjahres nicht herankommen. Voraussichtlich 2,8
Millionen Tonnen Getreide werden in diesem Jahr geerntet werden. Das sind rund
sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Die Rapsernte wird bei knapp 400.000 Tonnen
etwa acht Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen. Diese Steigerung ist jedoch
vor allem durch eine Flächenausdehnung um 16 Prozent erreicht worden, wodurch die
gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Hektarerträge sogar überkompensiert worden
sind.' Das sagte Landwirtschaftsministerin Ingrid Franzen bei der Vorstellung der
voraussichtlichen Ernteergebnisse des Jahres 2002 in Ulsnis (Kreis
Schleswig-Flensburg). Die diesjährigen Erntedaten wurden gemeinsam von der
Landwirtschaftsministerin, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Hermann
Früchtenicht und Bauernverbandspräsident Otto-Dietrich Steensen vorgestellt.

Besorgt zeigte sich Franzen über die Auswirkungen der Regenmassen der vergangenen
Tage und Wochen. Insbesondere die Gemüseregion Glückstadt und der Obstanbau in der
Haseldorfer Marsch seien hart getroffen worden, während der Norden des Landes noch
glimpflich davon gekommen sei. 'Unsere Landwirte sind seit jeher von den Launen
des Wetters abhängig und können damit umgehen, aber dieser Juli hat selbst
hartgesottenen Bauern das Fürchten gelernt. Wir brauchen jetzt vor allem trockenes
Wetter', sagte Franzen.

Die Landesregierung habe umgehend reagiert und unbürokratisch Hilfe und Beratung
angeboten, so die Ministerin. So stelle die Landwirtschaftliche
Rentenbank
, Frankfurt am Main, Darlehen zu günstigen Konditionen zur Verfügung,
wenn Höfe von aktuellen Hochwasserschäden betroffen sind. Neben
Ersatzinvestitionen für hochwassergeschädigte Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens
(einschließlich Wohnhäuser) können die Kredite auch für die Beschaffung von
Betriebsmitteln (z. B. Futter, Dünger) und anderen kurzlebigen Wirtschaftsgütern
verwendet werden, die ansonsten von der Förderung ausgeschlossen sind. Darüber
hinaus haben das Landwirtschaftsministerium und das Finanzministerium des Landes
Steuerstundungen für besonders betroffene Landwirte vorgesehen.

Mehr als in anderen Wirtschaftsbereichen seien die Erträge in der Landwirtschaft
von der Witterung während der ganzen Vegetationsperiode abhängig. Die erheblichen
Niederschläge im Herbst des vergangenen Jahres zurzeit der Bestellung hätten eine
Verschiebung im Anbauverhältnis zur Folge gehabt. Nicht bestellbare
Wintergerstenflächen seien mit Weizen oder mehr Sommergetreide bestellt worden.
Auch die möglichen Ernteverluste durch den aktuellen Juli-Regen könnten die
jetzigen Prognosen noch beeinflussen. Zählen würde letztlich nur das, was nach der
Ernte tatsächlich eingelagert sei oder zum Verkauf käme.

Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

 


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