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@grar.de Aktuell - 23.07.2002

Sauberes Wasser durch Agrarreform


Bonn (agrar.de) - Die Vorschläge von EU-Agrar-Kommissar Fischler, zukünftig die
Umweltleistung der Landwirte stärker zu fördern, wird von den deutschen
Wasserwerken begrüßt.

Nach wie vor sind die Nitrat- und Pflanzenschutzmitteleinträge in die Gewässer zu
hoch und müssen durch teure Wasserwerkstechnik aus dem Trinkwasser entfernt
werden. 'Die bisherige landwirtschaftliche Massenproduktion ist mit dem
nachhaltigen Schutz der Gewässerressourcen vielerorts nicht vereinbar. Die
Konsequenz ist, dass der Bürger zweimal zahlt - für Agrarsubventionen und die
erhöhte Trinkwasseraufbereitung', so die Deutsche Vereinigung des Gas- und
Wasserfachs (DVGW) in Bonn.

Der DVGW sieht den Gewässerschutz als Gesellschaftsaufgabe, und es gäbe
vorzeigbare Projekte für eine gewässerschützende Landwirtschaft. Es sei richtig,
EU-Gelder dorthin zu bringen, wo alle etwas davon haben - Landwirte und
Trinkwasserkunden. Nach Einschätzung des DVGW muss der Geldhahn bei der
bestehenden Überproduktion zugedreht werden und Finanzmittel dafür an messbaren
Umweltleistungen gekoppelt werden. 'Die deutschen Landwirte können hervorragende
Umweltleistungen erbringen, sie sind hier EU-weit Spitze', so der DVGW, nur würden
sie durch die bestehende EU-Agrarpolitik daran gehindert. Damit die Saat für einen
besseren Gewässerschutz aufgeht, muss gerade jetzt - vor der EU-Osterweiterung
umgesteuert werden, um Umweltfördergelder nach Deutschland zu holen. 'Wenn die
deutschen Landwirte beim umweltgerechten Bewirtschaften die Nase vorn haben, dann
muss dafür auch EU-Geld auf die deutschen Höfe. Dies verspricht gleichzeitig
weniger Einträge von den Feldern in die Gewässer.'

Etwa 10 Milliarden Euro EU-Gelder fließen zurzeit in die rund 500.000
landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland, das sind ca. 580 Euro/Hektar oder
20.000 Euro/Betrieb und Jahr. Bereits für 50-150 Euro/Hektar, das sind bundesweit
0,9-2,6 Milliarden Euro, lassen sich fast alle Auflagen für eine
gewässerverträgliche Landwirtschaft finanzieren, rechnet der DVGW vor.

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