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@grar.de Aktuell - 22.07.2002

DBV: Getreideernte hat in ganz Deutschland eingesetzt


Bonn (agrar.de) - In allen Regionen Deutschlands hat die Getreideernte 2002
eingesetzt; gedroschen wird bisher fast ausschließlich die Wintergerste. Begonnen
hat in mehreren Anbaugebieten auch die Rapsernte. Die bisher erzielten Erträge
kommen nach Erhebungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) nicht an das
Vorjahresergebnis heran und lassen eher eine mittlere Gesamternte erwarten. Leider
werden die Erntearbeiten durch die Regenfälle und durch die schweren Stürme mit
gebietsweise Hagelschlag behindert bis unmöglich gemacht.

Die Ernte der Wintergerste ist auf vielen Standorten sehr weit fortgeschritten.
Hierzu gehören die klimatisch begünstigten Gebiete entlang der Rheinschiene, die
leichteren Böden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt
und im Saarland. In Bayern, Rheinland und in Hessen konnte die Wintergerste etwa
zur Hälfte eingebracht werden. Die übrigen Regionen liegen deutlich darunter. Auf
den höheren Lagen war ein Erntebeginn aufgrund der ungünstigen
Witterungsbedingungen vielfach noch nicht möglich.

Bei den Erträgen melden die Landesbauernverbände einen Rückgang in der
Größenordnung von 10 - 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sollte sich dieser Trend
bestätigen, dann wäre von einem spürbaren Rückgang der Gesamternte zumindest bei
Wintergerste auszugehen. Die Anbaufläche der Gerste haben die Land-wirte um ca. 7
Prozent zurückgefahren und dafür besonders mehr Winterweizen ausgesät. Geerntet
wurden im Vorjahr 10,5 Millionen Tonnen Wintergerste. Bestätigt sich der Trend,
dann muss von einer um bis zu 2 Millionen Tonnen reduzierten Ernte ausgegangen
werden.

Der DBV hat die Hoffnung, dass sich der Ernterückgang jetzt bei der Preisfindung
auswirkt, was bisher leider nicht der Fall ist. Gemeldet werden bisher sehr
unbefriedigende Erzeugerpreise. Der Preisrückgang beläuft sich teilweise auf ca.
1,50 Euro/Dezitonne gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt. Den Erzeugern rät der
Bauernverband, die Ware solange zurückzuhalten, bis sich die Getreidemärkte
stabilisiert haben. Aufgrund niedrigerer Ernteschätzungen für die USA und andere
Regionen sind beispielsweise die Terminkontrakte für Weizen an den amerikanischen
Waren-terminbörsen seit Mai 2002 kontinuierlich angestiegen. Auf die europäischen
Märkte wird sich die Hausse an den Börsen ebenfalls preisverbessernd auswirken,
voraussichtlich allerdings erst mit einer zeitlichen Verzögerung. In Frankreich
ist bereits eine Preisbefestigung eingetreten.

Größere Rapsmengen konnten bisher lediglich in Bayern und in Sachsen gedroschen
werden. Die anderen Regionen melden auf Grund der ungünstigen
Witterungsbedingungen allenfalls einen Beginn der Ernte. Die Erträge liegen in
Sachsen unter und in Bayern über dem Vorjahr. Sachsen meldet Erzeugerpreise
zwischen 20 und 23 Euro/Dezitonne. Im Vorjahr wurden im Bundesdurchschnitt zur
Ernte Erzeugerpreise in Höhe von 22 Euro/Dezitonne erzielt. In allen Anbaugebieten
haben die Landwirte mit ihren Abnehmern Vorkontrakte über festgelegte Mengen und
Preise abgeschlossen.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV), E-Mail.

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