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@grar.de Aktuell - 19.07.2002

Aktueller Stand MPA-Problematik in den Niederlanden


Damme (agrar.de) - Auf der Sitzung am 16. Juli 2002 des Ständigen Ausschusses für
die Nahrungsmittelkette und die Tiergesundheit in der Europäischen Union wurden
die Aktionen der niederländischen Behörden und die freiwilligen Maßnahmen des
niederländischen Vieh- und Fleischsektors im Zusammenhang mit MPA unterstützt. Die
schnellen und effektiven Aktionen bei der Feststellung der Probleme, der
Rückverfolgung des Futters und der Schweine und die Einführung von
Vorsichtsmaßnahmen seien hervorragend, berichtet die Interessengemeinschaft der
Schweinehalter Nord-Westdeutschland (ISN).

Die Europäische Komission habe sich mit den Maßnahmen der niederländischen
Regierung einverstanden erklärt. Somit dürfen landwirtschaftliche Betriebe
liefern, wenn:

- sie kein MPA-verseuchtes Futter erhalten haben. Schlachtungen sind dann
selbstverständlich möglich.

- sie MPA-verseuchtes Futter erhalten haben, aber Testergebnisse sicherstellen,
dass in den Tieren kein MPA nachgewiesen werden kann. Priorität sei,
sicherzustellen, dass alle Tiere, die geschlachtet werden, kein MPA enthalten.

Das bedeutet, aufgrund dieser Vorsichtsmaßnahmen konnten in den Niederlanden nur
Schweine geschlachtet werden, die nicht von den Futtermittelwerken beliefert
wurden, die MPA-belastetes Futter vertrieben haben. Auf 517 mit belastetem Futter
belieferten Betrieben wurden bereits Proben entnommen. Eine große Anzahl Betriebe
war vorsorglich aufgrund von potentiell kontaminierten Futter unter Verdacht
stehender Futtermittelfirmen gesperrt worden.

Seit heute dürfen diese Betriebe, abhängig von den Testergebnissen, wieder
liefern. Die Beschränkungen für die 55 Betriebe, die belastetes Breifutter
verfüttert haben, gelten so lange bis in den Testschlachtungen kein MPA mehr
nachzuweisen ist.

Hervorgehoben werde die Zufriedenheit mit den niederländischen Vorsorgemaßnahmen,
aufgrund derer keine weiteren Maßnahmen verhängt worden seien. Sowohl die
niederländischen als auch die EU-Behörden betonen, dass zu keinem Zeitpunkt die
Volksgesundheit gefährdet war. Für den niederländischen Fleischsektor habe die
Zuverlässigkeit seiner Produkte Priorität.

An diesem Vorgehen sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen, meint die ISN. In
Deutschland fließen Informationen – wenn überhaupt – nur spärlich. Betroffene
erfahren erst über die Medien, wie der aktuelle Stand ist. Das
Verbraucherschutzministerium in Berlin ist im Gegensatz zum
Landwirtschaftsministerium in den Niederlanden nicht in der Lage, einen Überblick
über die Lage in den Bundesländern zu geben. 'Erfolgreiches Krisenmanagement?
Chaos regiert!' schlußfolgert der Verband.

Links zum Thema Tierernährung,
Links zum Thema Verbände.

 


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