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@grar.de Aktuell - 19.07.2002

Belgien: Über 1.000 Betriebe und Futtermittelhersteller gesperrt


Brüssel/Berlin (agrar.de) - Die belgischen Behörden haben nach eigenen Angaben
alle Unternehmen identifiziert, die möglicherweise in den Skandal um
hormonverseuchtes Futtermittel verwickelt sind. Bei neun Futtermittelherstellern
sei Glukosesirup mit geringen Mengen des Wachstumshormons MPA entdeckt worden,
berichtete die Föderale Agentur für Lebensmittelsicherheit (AFSCA) in
Brüssel. Sie seien unter Aufsicht gestellt worden. Mehr als 1.000 Bauern, die von
den Firmen beliefert wurden, seien zudem ausfindig gemacht worden. Bei 950 von
ihnen stünden noch Untersuchungen aus.

Alle bisher in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg überprüften Schweine und
Rinder sowie Milch seien negativ getestet worden. Alle 400 untersuchte Proben
seien frei von MPA gewesen.

Weiter Kritik an Künast

Verbraucherschutzministerin Renate Künast sieht sich wegen des Skandals um
hormonverseuchte Futtermittel weiter Kritik ausgesetzt. Als 'verantwortungslos'
kritisierte Bauernpräsident Gerd Sonnleitner in der 'Kölnischen/Bonner Rundschau'
insbesondere Künasts Rat an Verbraucher, weniger Fleisch zu essen.

Sonnleitner sagte, Künast schädige mit ihren Aussagen alle Bauern, besonders aber
die Öko-Betriebe. Dies habe mit Verbraucherschutz nichts zu tun, die Produkte der
gesperrten Höfe könnten ohne Bedenken gegessen werden. Sonnleitner forderte
schärfere Kontrollen von Futtermitteln an den Grenzen. Es müsse eine Bilanz der
Warenströme von Entsorgern und Futtermittelindustrie geben, so der DBV-Präsident.

Künast hat die Versicherungen der wegen verseuchten Futtermittels gesperrten
Betriebe aufgefordert, schnell und unbürokratisch Entschädigungen zu zahlen. Die
Futtermittelbetriebe treffe keine Verantwortung, so die Ministerin. Die
Versicherungen könnten sich dann an das irische Pharmaunternehmen wenden, das die
Abfälle offensichtlich nicht richtig deklariert habe.

Links zum Thema Lebensmittelqualität und Kontrolle.

 


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